Herbsttag - trocken
Auf Chaldiki saßen wir am Strand und tranken Samos, du und ich, bis ich hinter das grüne Fischerboot kotzte. Du konntest dich schon damals besser beherrschen. Picksüßen, schweren Wein haben wir gesoffen. So picksüß und schwer wie das Leben wenn man jung ist und alle glauben, es wäre leicht.
Heute sitzen wir am Ufer der Donau und trinken trockenen Wein. Du immer noch meine beste Freundin und das Leben immer noch nicht leicht.
Wir beide sind irgendwo dazwischen, zwischen Sommer und Herbst. Allerhöchstens Spätsommer, sage ich, um dir ein bisschen entgegenzukommen.
Frühherbst, meinst du.
Lass uns noch mal in voller Fülle blühen, sage ich und sehne mich nach dem Frühling, der alles noch vor sich hat.
Lass uns fallen anstatt gefallen, sagst du.
Ja. Lass dich endlich fallen. Frau, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Der leichte Wein macht meinen Kopf schwer und dich mutig.
Das pralle Leben hat mich abgeschürft und aus meinen Worten sprießt Abgeklärtheit. Man muss eben Kompromisse schließen, sage ich und erkenne mich nicht wieder. Du schüttelst energisch den Kopf. Die Jahrzehnte der Rücksicht sind vorbei. Keine Kompromisse mehr. Keine faulen und keine fleißigen. Ich bin endlich reif, lächelst du. Jetzt muss mich nur noch jemand pflücken.
Die Flasche ist leer. Wir nicht.
Nein. Nicht pflücken lassen. Nicht warten, bis es zu spät ist. Ich weiß, wovon ich rede.
Du bist es, die pflücken muss, sage ich trocken.
Heute sitzen wir am Ufer der Donau und trinken trockenen Wein. Du immer noch meine beste Freundin und das Leben immer noch nicht leicht.
Wir beide sind irgendwo dazwischen, zwischen Sommer und Herbst. Allerhöchstens Spätsommer, sage ich, um dir ein bisschen entgegenzukommen.
Frühherbst, meinst du.
Lass uns noch mal in voller Fülle blühen, sage ich und sehne mich nach dem Frühling, der alles noch vor sich hat.
Lass uns fallen anstatt gefallen, sagst du.
Ja. Lass dich endlich fallen. Frau, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Der leichte Wein macht meinen Kopf schwer und dich mutig.
Das pralle Leben hat mich abgeschürft und aus meinen Worten sprießt Abgeklärtheit. Man muss eben Kompromisse schließen, sage ich und erkenne mich nicht wieder. Du schüttelst energisch den Kopf. Die Jahrzehnte der Rücksicht sind vorbei. Keine Kompromisse mehr. Keine faulen und keine fleißigen. Ich bin endlich reif, lächelst du. Jetzt muss mich nur noch jemand pflücken.
Die Flasche ist leer. Wir nicht.
Nein. Nicht pflücken lassen. Nicht warten, bis es zu spät ist. Ich weiß, wovon ich rede.
Du bist es, die pflücken muss, sage ich trocken.
testsiegerin - 8. Okt, 22:28