Donnerstag, 19. März 2009

Der Alte

Vor ein paar Wochen hab ich mit ihm Schluss gemacht. „Es tut mir leid", hab ich gelogen, "aber wir passen einfach nicht mehr zusammen."
Das wollte er nicht hören. An all die schönen Zeiten hat er mich erinnert, an die Spaziergänge im Schnee und das Glitzern in Natur und Augen und gefleht, dass er bleiben darf. „Ich liebe dich nicht mehr“, hab ich gesagt und gewusst, es muss ziemlich hart geklungen haben. Die Wahrheit wäre noch viel härter gewesen. Ich habe ihn nie geliebt. Ich habe ihn akzeptiert, wir haben uns arrangiert, aber geliebt, nein, geliebt hab ich ihn nie.
Beleidigt, wütend und schluchzend ist er abgezogen. „Du wirst noch von mir hören“, hat er gedroht. Und sollte recht behalten.

Heute früh war er wieder da. Mit Gepäck. Ich hätte besser durch den Spion schauen sollen, aber vertrauensselig wie ich nun mal bin, habe ich ihm ahnungslos geöffnet. Es hätte ja auch sein können, dass es der Mann von der Lottogesellschaft ist oder wenigstens der Hausverstand, mit einem Blumenstrauß.
Ich wollte schnell zumachen, aber er war wieder einmal schneller und hatte schon einen Fuß in der Tür. „Hier bin ich wieder, Liebes“, hat er gegrinst und seine schweren Taschen abgestellt. „Schau, ich hab dir was mitgebracht.“
„Hau ab. Ich will deine Geschenke nicht. Ich brauche dich nicht mehr. Und ich liebe dich auch nicht mehr, das hab ich doch schon mal gesagt. Was willst du also hier?“
„Aber ich liebe dich.“ Als würde das reichen, um wieder hier einzuziehen. „Ich habe dich immer geliebt.“
Es kostet mich viel Kraft, die Tür zuzudrücken, aber ich werde es nicht zulassen, dass er sich wieder hier breit macht.
„Neue Schuhe?“ Er blickt auf meine Sandalen und grinst.
„Das geht dich gar nichts an.“
„Komm schon, Süße“, säuselt er jetzt, „lass mich rein, es ist kalt.“
„Ich weiß. Selber Schuld. Außerdem… außerdem geht das nicht…“
„Und warum nicht, wenn ich fragen darf.“
„Es gibt da einen Neuen.“
„Du konntest es wohl gar nicht erwarten, wie? Ist er wenigstens gut im… du weißt schon…?“
Am liebsten würde ich ihm ins Gesicht spucken, aber ich weiß aus Erfahrung, dass er dann erst recht bockig und trotzig wird. „Er ist zärtlicher als du“, sage ich deshalb nur, „und wärmer.“
„Und wo ist der Neue?“
„Er schläft noch. Aber er wird bald aufstehen. Besser du verziehst dich, sonst wird er sauer.“
„Und wie heißt er, der Neue?“
„Frühling.“

"Hohoho, der war gut!"
Der Winter ist ein zynisches Arschloch.

Weise Worte, wahr

"Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist küssen mit dem Kopf." Aus Gut gegen Nordwind - Daniel Glattauer

Selbstgeschrieben


Barbara A. Fallnbügl (mein Mädchenname) Monika Pellkofer- Grießhammer
Jakob und der gewisse Herr Stinki


Barbara A. Lehner (Text) Eleonore Petzel (Musik)
Von Herzen und Seelen - CD

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