Donnerstag, 4. Oktober 2012

Die Liste - 15

„Los“, nickte die Ärztin ihm zu, „kümmern Sie sich um Ihre... Mutter.“
Die Pause zwischen den Wörtern Ihre und Mutter kam Frank unendlich lang vor. Und kroch da ein böses Lächeln in den Mundwinkeln der Ärztin aus seinem Versteck?
„Frääänkiboy!“
Von einem Augenblick auf den anderen brach das Konstrukt in Frank Fodors Gedanken in sich zusammen wie die Seilbahn in seinem Lieblingsfilm Alexis Sorbas. Den hatte er dreimal gemeinsam mit seiner Mutter gesehen. Alles aus, dachte er. Es ist alles vorbei. Sein Körper schaltete auf erhöhte Alarmbereitschaft. Panik stieg in ihm auf und schnürte ihm den Hals zu. Sein Herz pumpte verzweifelt Blut, seine Muskulatur wurde steif und verkrampft. Sein Körper bereitete sich auf die beiden Alternativen vor: Kampf oder Flucht.
Neben der Panik machte sich plötzlich auch Erleichterung in seinem Körper breit und kappte die Schnur, die ihm den Atem nahm. Er atmete tief ein und aus. Kampf oder Flucht? Sein Hirn entschied sich für eine dritte Variante. Den Wahnsinn. Und dann lachte er, laut und befreit. Er konnte kaum noch aufhören mit dem Lachen.
„He Boss“, rief er, „hast du jemals erlebt, dass etwas so bildschön zusammenkracht?“ Waren diese Worte tatsächlich aus seinem Mund gekommen?
„Herr Fodor? Alles in Ordnung mit Ihnen?“, fragte die Ärztin besorgt.
„Frääänkiboy!“, rief seine Mutter.
Sein Lachen verstummte. „Sie ist nicht meine Mutter“, sagte Frank. Jetzt schluchzte er. „Sie ist überhaupt nicht meine Mutter. Meine Mutter ist tot.“
„Beruhigen Sie sich, Herr Fodor!“ Sie eilte in die Küche und brachte ihm ein Glas Wasser. „Trinken Sie!“ Frank trank. „Wir alle schämen uns manchmal für unsere Eltern. Nehmen Sie ihr ihr Verhalten nicht übel, sie ist alt und krank.“ Die kleine Frau stellte sich auf die Zehenspitzen und nahm ihn in den Arm, hilflos und tröstend.
„Mutter ist im Keller“, presste Frank hervor. „Sie ist tot.“
Sie nahm ihm das Glas Wasser wieder ab, schob ihn in die Küche und drückte ihn in den Stuhl. „Ja, das haben Sie schon gesagt. Alles wird gut, Herr Fodor. Es ist normal, solche Gedanken zu haben. Sie haben sich anscheinend in den letzten Jahren mit der Pflege ihrer Mutter übernommen. Ich ruf jetzt mal einen Arzt an und bleib bei Ihnen, bis er kommt.“
„Ich dachte, Sie sind Arzt?“
Jetzt lächelte sie wieder und zwinkerte. „Ja, aber nicht so einer.“
„Frääänkiboy!“, tönte es aus dem Schlafzimmer seiner Mutter. „Was ist mit dir?“
„Ich hab sie nicht umgebracht“, sagte Frank zur Ärztin, die jetzt neben ihm saß und seine Hand tätschelte, „das müssen Sie mir glauben.“
„Natürlich haben Sie sie nicht umgebracht“, bestätigte sie mit beruhigender Stimme. „Niemand hat sie umgebracht.“
„Genau. Ich hab sie nur eingemauert.“

Fortsetzung folgt

Trailer



Wir starten jetzt durch. Oder so.
Auf jeden Fall haben wir einen Trailer. Und ich find, der ist richtig gut gelungen.

Einen Facebook-Account haben wir Toll3sten bzw. "Tolldreiste Weiber" auch. Wenn ich mich da auch noch nicht richtig zurechtfinde.

Weise Worte, wahr

"Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist küssen mit dem Kopf." Aus Gut gegen Nordwind - Daniel Glattauer

Selbstgeschrieben


Barbara A. Fallnbügl (mein Mädchenname) Monika Pellkofer- Grießhammer
Jakob und der gewisse Herr Stinki


Barbara A. Lehner (Text) Eleonore Petzel (Musik)
Von Herzen und Seelen - CD

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