Hättest du mich festgehalten

Hättest du mich festgehalten, sagt das Blatt und fällt vom Baum.
Hättest du mich festgehalten, verglüht der Sommer und vergießt ein paar Krokodilstränen.
Hättest du mich festgehalten, beschwert das Unfallopfer sich beim Gurt, der nicht angelegt war.
Hättest du mich festgehalten, wirft der junge Mann seiner Mutter vor und kämpft mit seiner Unfähigkeit zu lieben.
Hättest du mich festgehalten, würde der Schlüsselbund im Gully denken, könnte er denken.
Hättest du mich festgehalten, sagt der Sterbende zum Leben. Vielleicht.
Hättest du mich festgehalten, der Ball zum Tormann, nach dem 0:4.
Hättest du mich Fest gehalten, sagt der einsame Geburtstag und bläst die letzte Kerze aus.
Hättest du mich manchmal fest gehalten, tippt die junge Frau in ihr Handy und löscht seine Nummer.
Hättest du mich nicht so festgehalten, sagt die ältere Frau vor dem Bezirksgericht.
david ramirer - 30. Okt, 08:56

schön ;)

das fußballbeispiel verstehe ich nicht: wenn der nachdenkliche ball gehalten worden wäre, wäre es ja auch nur 0:3 ausgegangen, was keinen großen unterschied macht, oder? wenn es 3:4 wäre, könnte ich das eher verstehen ;)

testsiegerin - 30. Okt, 09:20

Der Ball ist ein geduldiger. Aber beim vierten Mal tat es ihm dann richtig weh.
david ramirer - 30. Okt, 09:39

ein sensibler & noch dazu parteiischer ball: dem 90 minuten lang getreten werden nichts ausmacht, aber das vierte tor dann schon berührt.
wir unterschätzen unser spielgerät!
wieder was gelernt ;)
fussballbraut (Gast) - 30. Okt, 17:24

@ramirer, ned deppert sein! ;)
david ramirer - 31. Okt, 00:40

@fussballbraut

fußballtechnisch kann kaum wer depperter sein wie ich.
das steht fest!

;)
la-mamma - 30. Okt, 10:49

Tolles Ende! Rest natürlich auch gut ...

testsiegerin - 30. Okt, 18:16

danke.
steppenhund - 30. Okt, 11:46

Hättest Du mich festgehalten, ...
Du erdrückst mich, ich brauche Luft.

Wie man es macht, kann es falsch sein.
...resigniert...

Lass aus!
Es zählt nur die Gegenwart.
u.dgl. Sprüche.

Aber das "manchmal" ist schon sehr gut!

testsiegerin - 30. Okt, 18:16

es gibt ja einen feinen unterschied zwischen fest halten und festhalten.
bonanzaMARGOT - 2. Nov, 15:59

es geht nicht so sehr ums festhalten, sondern mehr ums loslassen können im leben.
das festhalten ist eine schimäre. wir sind nur ding im dingsbums des ewigen. ein bisschen flattern dürfen wir. hier und da. und reden. das nennen wir kunst und kultur.
fest indoktriniert in eine landschaft - und die wenigsten können sich daraus lösen. und jene, die sich daraus lösen können, gelten oft als verrückt. oder heilig. und wenn sie als heilig gelten, schaffen wir eine religion, die nichts mehr mit dem zu tun hat, was dieser "verrückte" mensch eigentlich meinte.
festhalten ist quatsch.
festhalten ist weder gut noch schlecht.
festhalten ist eine sehnsucht.
festhalten bist du.
festhalten ist gott.
festhalten ... ist eine nadel, die mir mitten durchs herz sticht.
festhalten ist der wunsch des bergsteigers, auf den gipfel zu gelangen.
festhalten ist ein blödsinn.
festhalten ist kein blödsinn.
festhalten geht mir am arsch vorbei.

ich halte dich fest. ich halte dich fest. wer ist ich?

testsiegerin - 2. Nov, 16:16

du solltest mit dem trinken aufhören.
bonanzaMARGOT - 2. Nov, 16:24

siehste - und genau solche tiefschläge wirst du von mir nie erleben.
testsiegerin - 2. Nov, 16:25

ich glaub, dass dir manchmal nicht klar ist, wie tief deine schläge gehen.
bonanzaMARGOT - 2. Nov, 16:27

tief sollen sie auch gehen, sozusagen ins gemüt und in den geist. aber nicht unter die gürtellinie, was die persönlichkeit des menschen angeht, mit dem ich mich auseinandersetze.
DreamySun - 3. Nov, 18:48

Wunderschön geschrieben. Erinnert mich fern an Zartbitterschokolade... zartbitter... bittersüß... Mein Herz ist gerührt... mein Herz ist mir schwer... bittersüße Melancholie.

Ich werd besser gleich mal ein Feuer entzünden und ihm diese Melancholie zum Verzehr vorwerfen, bevor diese Stimmung mich gänzlich erfasst, in jede Pore vordringt, bevor sie mich festhält und mitnimmt, in den Herbst, in den Winter. Nein, ich will noch nicht gehen, ich lebe noch im Sommer, ich lebe noch, ich bin noch nicht tot, wie die Blätter, die zu Laub wurden. Ich will noch nicht loslassen, will noch nicht fallen. Vielleicht falle ich gar nicht. Vielleicht falle ich nur, wenn ich mich am Sommer festhalte, wenn mich der Herbst dann mit Gewalt mitreisst...

Weise Worte, wahr

"Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist küssen mit dem Kopf." Aus Gut gegen Nordwind - Daniel Glattauer

Selbstgeschrieben


Barbara A. Fallnbügl (mein Mädchenname) Monika Pellkofer- Grießhammer
Jakob und der gewisse Herr Stinki


Barbara A. Lehner (Text) Eleonore Petzel (Musik)
Von Herzen und Seelen - CD

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