Erlebtes

Samstag, 4. August 2012

Werke und Worte

Diese Woche ist ja ein Fixpunkt im Jahreskreis. Schmuckwoche in Knappenberg, auf 1000 Meter Höhe wird gearbeitet, gelacht, gelebt, gegessen. Was für Menschen in der Gruppe. Wie z.B. die 84-jährige Roswitha, die - trotz Osteoporose - jeden Winter Schi fährt und "mich hauts eh nicht hin" sagt.
Boahh und die Eierschwammerl und Steinpilze. Welche Glücksgefühle im Wald. Am Abend gutes Essen und ein Schnaps.

Ich merke, dass ich mich im Tun und im Sein am besten erhole.

Und das sind meine diesjährigen Werke:


g-punkt-anhaenger
G-Punkt
(das Elfenbein stammt von einer Klaviertaste, dem zweigestrichenen G. Der Punkt war mal Teil eines Bremslichts. Der Rest ist Silber, ein wenig Messing)

bernsteinanhaenger
Elektron
(Den Bernstein hat Josef - Roswithas Ehemann und ebenfalls 84 - in Bitterfeld gefunden und extra für mich geschliffen) Der Rest ist aus Kostengründen nicht aus Gold und Silber, sondern aus Messing und Alu)

erde-wasseranhaenger
Ring: Earth & Water
(oder Perlisander)

erdeundwasseranhaenger
Anhänger: Earth & Water

doppeldeckerring
Doppeldecker mit Labyrinth
(Silber, geschwärzt)

Sonntag, 3. Juni 2012

Los.lassen

Ich bin eine Rabenmutter. Ich hab mein Kind aus dem Nest geworfen, damit es fliegen lernt. „Nütz die Chance und geh für drei Monate nach Berlin“, hab ich gesagt, obwohl ich weiß, wie sehr mein Rabenjunges sein Nest liebt.
Jetzt ist sie weg. „Hast du ihr wenigstens gesagt, dass sie sich warm anziehen soll?“, hat ein Freund mich heute geneckt.
Nein, ich hab es nicht gesagt, nur gedacht, als ich sie gestern am Bahnhof verabschiedete, in kurzen Hosen. Sie hat gefroren in der Nacht, erzählt sie heute am Telefon, es war total kalt im Zugabteil.

In meinem Leben ist grad Loslassen angesagt. Im Februar musste ich meinen lieben Kollegen loslassen, der plötzlich starb, jetzt meine Lieblingskollegin, die ein Baby kriegt und meine Tochter, die kein Baby kriegt, sondern für einen Sommer nach Berlin geht. Und so ganz nebenbei noch einiges, das mir wichtig ist.

Ja, ich weiß, es ist lächerlich. Es ist normal, wenn junge Frauen das Haus verlassen und ihr eigenes Leben leben. Drum hab ich sie ja rausgetreten, sozusagen. Außerdem verlässt sie ja noch nicht mal das Haus, sondern macht einfach ein Praktikum in Berlin und kommt im September wieder, wenn ich auf Kur bin. In ein paar Wochen werde ich sie besuchen. Trotzdem heulen die beste Freundin meiner Tochter und ich im Auto, als wir sie in den Zug gesetzt haben, mit zwei Koffern und zwei Taschen. „Sie kommt ja wieder“, tröste ich die beste Freundin, die längst Teil der Familie ist. „Schon, aber... sie fehlt mir jetzt schon.“
Mir auch.

Einen wunderschönen Abend haben wir verbracht am Freitag, bei Katiza im Salon. Weltberühmt in Österreich, mittlerweile. So schön ist das, wenn die Menschen nicht nur miteinander feiern, sondern ganz bewusst etwas miteinander teilen. Sich öffnen.
Ich sehe dort meine Tochter mit anderen Augen als die der Mutter. Eine tolle junge Frau ist das, denke ich. Und ich hab ein bisschen Anteil daran. Mein Mann hat großen Anteil daran, weil er derjenige war, der immer für sie da war und ist, der sie gewickelt, die Zehennägel geschnitten und verarztet hat, wenn sie sich verletzt hat. Der sie vor allem immer so angenommen hat, wie sie ist. „Wenn es dir nicht gutgeht, hol ich dich“, sagt er, und wir wissen, dass er es ernst meint. Die D., die meine Tochter als Wahloma ausgesucht hat, sagt das selbe. Wir wissen, dass auch sie es ernst meint. Die beste Freundin, seit fast 15 Jahren, mit der sie sich so gut ergänzt. All die anderen Menschen rund um sie, die sie lieben.

Sie nimmt viel mit, nach Berlin, was sie gut brauchen wird in der großen Stadt. Nicht nur die zwei Koffer und Taschen. Vor allem viel Liebe nimmt sie mit. Ihre starke Persönlichkeit und ihr großes Herz. Ihren schwarzen Humor.
Bestimmt rollt sie mit den Augen, wenn sie das hier liest. Roll du nur, Kind. Aber zieh dich warm an, damit du nicht frierst. Und iss wenigstens hin und wieder auch etwas Gesundes, ja? Man ernährt sich nicht von Kaugummis. Und wenn du wiederkommst, gibt es Milchreis. Versprochen.

Samstag, 3. März 2012

Abschied - einmal anders

Gestern wurde mein Kollege M. zu Grabe getragen.
Seine Freundin hatte zu einer „etwas anderen Abschiedsfeier“ geladen. Wie anders, das konnte aber auch sie nicht ahnen.
Ich fand es berührend, wie viele da waren, um sich von M. zu verabschieden. Ein schönes Gefühl, wie vielen anderen Menschen er auch wichtig war. Kein Pfarrer, das hätte er nicht gewollt. Kein professioneller Redner, der über ihn erzählte, ohne ihn zu kennen. Musik von Bob Dylan. Den hat er immer geliebt. Dann hab ich den Brief an ihn vorgelesen. Es war die herausfordernste Lesung, die ich je hatte. Kurz vorher pochte mein Herz so laut und so schnell, dass ich dachte, gleich würde sich jemand umdrehen und fragen, woher dieses Klopfen käme. Was, wenn ich da vorne umfalle, dachte ich.
Geh bitte, scheiß dich nicht an, hätte M. gesagt. Also las ich, lächelte ihn dabei an, verhaspelte mich kein einziges Mal und auch die Tränen der Menschen brachten mich nicht aus dem Konzept. Danach flossen die Tränen.
Wieder Musik.
Dann begleitet der Konvoi den Sarg zum Grab. Der Trauerzug stockt. Von vorne nach hinten Getuschel. Was ist los?
Etwas ist passiert, von dem man – liest man es in einer Geschichte – sagt: Da ist dem Autoren die Fantasie durchgegangen, so etwas passiert im richtigen Leben nicht. Aber das Leben schreibt manchmal die skurrilsten Geschichten.

Sie haben das falsche Grab ausgehoben. Das daneben. Seine Freundin bemerkt es, als sie den Wagen mit dem Sarg über das ausgehobene Loch stellen wollen. „Moment“, sagt sie, „das ist das falsche.“ Auf dem richtigen Familiengrab daneben steht der Name von M. und seiner Familie. Ratlosigkeit. „Wir könnten das richtige ausheben und ihn in einer halben Stunde beerdigen“, schlägt einer der Männer vor. Die Familie lehnt ab. „Die Menschen wollen sich jetzt an seinem Grab von ihm verabschieden.“ Also wird der Wagen mit dem Sarg einfach auf anstelle der Sarg ins Grab gestellt. „Geh bitte“, hätte M. gesagt und mit den Augen gerollt, „scheißt’s euch nicht an.“
Die Trauer vermischt sich mit Kopfschütteln und Grinsen. „Der M. hat das sicher so organisiert“, sagt einer. „Der wollte, dass wir uns auf Augenhöhe von ihm verabschieden und nicht auf ihn herabblicken.“ Vielleicht arbeiten ein paar unserer Klienten dort, die weder lesen, noch schreiben können, da kann so etwas passieren. Gut, dass auch sie Chancen auf einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt haben.
Vermutlich hat die Friedhofsverwaltung ja ebenfalls eine Organisationsentwicklung hinter sich, überlegen wir, mit überforderten Personen an wichtigen Positionen und jetzt schiebt jeder die Verantwortung auf den anderen ab und keiner weiß mehr, was zu tun ist.
Ich glaub, M. hätte diese etwas andere Art der Verabschiedung gefallen. Der peckt sich da unter der Föhre bestimmt ab und sagt: "Sagenhaft."

Sonntag, 25. Dezember 2011

Da hängt was schief

Mut zur Lücke hatte er. Der Baum, der etwas abseits lehnte und auch so gerne Christbaum gewesen wäre. Aber niemand wollte ihn, die Menschen entschieden sich für die dichten, stolzen Nordmanntannen. Doch, einer wollte ihn. Mein Mann. „Was ist mit dem?“, fragte er den Waldbesitzer. „Ach, den zerschneid ich“, sagte dieser. „Den nimmt doch keiner.“ „Ich schon. Wieviel kriegst du?“ „Zehn Euro. Geh, gib mir fünf, passt schon.“

„Wunder- wunderschön“, staunen wir alle, als der Baum im Wohnzimmer steht. „Das ist der hässlichste Baum, den wir je hatten.“
Wir haben in unserer Familie eine Schwäche für Außenseiter, füreinander, für alles, das ein bisschen von der Norm abweicht.
„Hängt nicht so viel auf den Baum, sonst kann man nicht mehr erkennen, dass es ein Baum ist“, sage ich üblicherweise am Vorweihnachtstag. „Hängt bitte alles auf, was wir haben“, sage ich diesmal. Die Christbaumkugeln in allen Farben, die Schokobananenkringel, die kitschigen Weihnachtsmänner, die Schokoschirmchen, die Sternspritzer, Lametta, die bunte Lichterkette, sogar die selbstgewickelten Mützenbommel.
„Vielleicht könnte man ja etwas von den unteren Ästen abschneiden und oben hineinflicken?“, schlage ich vor, weil der Mut zur Lücke ein ziemlich großer ist. Mein Vorschlag prallt an der Sturheit meiner Mitbewohner ab. „Das würde den Baum kränken“, meinen sie. „Auch er hat ein Recht auf körperliche Unversehrtheit.“ Ja, ich bin schon still.

„Schnell!“, brülle ich ins Arbeitszimmer, in dem mein Mann grad die Welt rettet. „Stille Nacht!“ Es ist drei Minuten vor fünf. Ich lege keinen besonderen Wert auf Traditionen, aber es gibt Rituale, die zu brechen würde Unglück bringen, das wäre, wie auf die Fugen zwischen den Fliesen zu treten. Um 16:57 dröhnt „Stille Nacht“ aus dem Radio, die bunte Lichterkette leuchtet, mein Mann zündet die Wunderkerzen an, von denen nur die Hälfte brennt, weil sie aus dem Vorjahr sind. Unseren vier Katzen gefällt der missratene Baum. Zum Glück ist er an der Decke angebunden, wie jedes Jahr.
„Is bald aus, das Lied?“, fragt mein Mann. „Halt durch, Papa, eine Strophe noch“, meine Tochter. „Ich hab Nasenbluten.“ „Gusch“, zische ich. „So seid doch ein bisschen besinnlich. Sie singen eh nur drei Strophen, in Wahrheit gibt es sechs.“

"Jesus der Retter ist da!"
"Jesus der Retter ist da!"
Es wird still. Eine Sekunde lang.

„Drei, zwo eins, los! Frohe Weihnachten! Yippiee!“, brüllen sie.
„Tschuldigung. Ich kann nichts für diese Familie“, schiele ich zum Baum und zwinkere ihm zu. „Aber ich liebe sie.“ Er zwinkert zurück. Eigentlich passt er ganz wunderbar zu uns.

Sonntag, 2. Oktober 2011

Regenwetter

Das Leben strahlt seit Wochen Sonne vom Himmel und regnet Geschenke auf mich.

In und um Hamburg. Geschenke zum Anziehen. Welche zum Auspacken. Welche, die schön machen. Und welche, die glücklich machen. Sogar welche, die schön und glücklich zugleich machen. Nicht daran denken, dass sie irgendwann zerreißen könnten. Oder irgendwann traurig machen. Egal. Genießen, so lange sie frisch sind.

In der Steiermark. Mit Geburtstagskind und Freundinnen. Der Duft nach Schokolade. Rote Rüben mit Zimt. Mandel-Rose. Steinpilz mit Maroni.
Danach in der Hängematte im Wald liegen, und am Bach aus Lautsprechern Bach hören. Später dann eine Partie Bauerngolf spielen und den Gummistiefel so werfen, dass er stehend auf dem Fass landet.

Im Büro. Schulung der Angehörigen, die Schwalterschaften übernehmen, am nächsten Tag Schulung der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen. Fünf Stunden lang „Rechtliche Grundlagen der Sachwalterschaft.“ Demut bei der Feedbackrunde. Als sie gesagt haben, das war nicht nur informativ, sondern auch unterhaltsam und spannend. Dass sie sich wohl gefühlt haben. Und auf die nächsten Module freuen. Wie dankbar bin ich in solchen Momenten, einen Beruf zu haben, der mich auch nach fast 20 Jahren noch glücklich macht.

In Wien, die erste. Ein Abend mit den anderen zwei Toll3sten und vielen tollen und dreisten Menschen im Publikum. Dieses unendlich glückliche Gefühl im Bauch, wenn wir lesen, die Leute zum Lachen, zum Weinen oder Nachdenken bringen.

In Retz. Die Windmühle. Die Weinberge. Und Stunden an der Bar mit einem Menschen, der mir liebgeworden ist. Philosophieren, übers Leben und die Liebe und darüber, ob Kochen Kunst ist (woran ich nicht eine Sekunde zweifle), bloß weil sie vergänglich ist. Das Schönste im Leben ist vergänglich, vor allem das Leben an sich. Wunderbaren Rotwein trinken und zu viel reden. Aber wohin mit den Worten, wenn das Herz so voll ist?

In Langenzersdorf. Theaterspielen. In andere Rollen schlüpfen und dabei ganz Ich sein. Als junge Elvira, die etwas schlichte, aber liebenswerte Friedhofsgärtnerin, mit ihrer grellpinken Regenjacke, an der das Unglück und die Traurigkeit einfach abperlen. Die Blumen liebt und Beerdigungen und den Hubert, den sie sogar schon mal geküsst hat. Der aber Angst hat vor Beziehungen.

In Wien, die zweite. Ein Fest. Ein Fest für die Sinne. Und eine Stimme, die tief drin berührt. Wo ich weinen möchte vor Glück und Gänsehaut. Die das Herz ganz weit aufmacht. Wo ich doch weiß, dass es weh tun kann, weh tun wird, wenn man das Herz so weit aufmacht. Aber was wäre die Alternative? Es gibt keine.

Vor Wochen in Graz. „Ich habe auch nur zwei Hände“, so hieß das Seminar, das ich dort besucht hab. Zaubern hab ich da gelernt und Jonglieren. Lustvoll zu scheitern, und lustvoll über mein Scheitern zu lachen, das konnte ich schon vorher.


Ja, ich habe auch nur zwei Hände. Die breite ich aus und mit denen fange ich die wunderbaren Geschenke des Lebens auf. Mit denen jongliere ich meine verschiedenen Rollen, Leidenschaften, Begierden, Gefühle und Gedanken. Manchmal ist das ganz schön anstrengend. Oft fällt mir etwas hinunter. Weiterüben. Keine Meisterin ist vom Himmel gefallen.

Sonntag, 17. Juli 2011

Zuwachs

Seit gestern haben wir ein neues Familienmitglied.
Neu ist vielleicht ein bisschen übertrieben, denn es ist älter als ich. Neu ist es nur in unserer Familie.

Mein Papa hat es zu seinem Geburtstag meinem Sohn, also seinem Enkelsohn geschenkt. Und einer hat mehr gestrahlt als der andere. Der eine über das Geschenk. Der andere über die Freude im Gesicht des Beschenkten. Er konnte nicht fassen, dass das Geschenk tatsächlich ihm gehört. Aber ein Zettel klebte daran, mit dem Namen meines Sohnes. Und der berührte das Geschenk vorsichtig, als ob er prüfen wollte, ob es tatsächlich real ist und nicht nur eine Halluzination.



traktor

Fuffzehner heißt das neue Familienmitglied, übrigens. Und wir werden den Fuffzehner mit offenen Herzen hier aufnehmen.

Sonntag, 26. Juni 2011

Der Sinn des Lebens

Wenn mich noch mal wer fragt, was der Sinn des Lebens ist, werde ich ihn einladen, ein Wochenende wie das vergangene mit mir zu verbringen. Das ist nämlich der Sinn des Lebens.

Die Zutaten:

Toll3ste Weiber samt Familie und FreundInnen

Feuer - in der Feuerstelle, vor allem aber im Herzen

Gegrillte Wildschweinleber - nein, ich hatte keinen Autounfall, sie kamen von der jährlichen, adeligen Wildschweinjagd (bei der das gewöhnliche Fußvolk die Innereien zum Fraß vorgeworfen bekommt), die ich selbstverständlich aufs Tiefste verachte. Aber die Wildschweinleber schmeckte trotzdem vorzüglich.

Naturnahes Gärtnern - leben lassen, wachsen lassen, wuchern lassen, ernten.

Freche Früchte - der Alkohol im Martini Royal kann es ja nicht gewesen sein.

ein Geburtstagskinds-Genie - nein, ich spreche nicht von Frau Dr. Blubb, sondern ihrem Mentor, welcher nicht nur ein mathematisches, sondern auch ein musikalisches Genie ist. Ich hab mich einfach fallen lassen in die Musik, hab die Augen geschlossen und Bilder von Gnomen, Schlössern, spielenden Kindern, liebenden Paaren gesehen, hab die Leidenschaft im Antlitz des Pianisten gesehen, als er uns mit Hingabe zu seinem eigenen Geburtstag ein großartiges, berührendes Geschenk gemacht hat.

Roland - Ich weiß immer noch nicht, wer Roland ist, aber als Roland endlich da war, gab es wunderbares Essen. Roland ist also definitiv nicht Godot.

Sehr vertraute menschen, vertraute Menschen und noch nicht vertraute Menschen, die einem aber schnell sehr vertraut vorkommen - und damit verbunden das Gefühl, dass einen die Menschenkenntnis auch beim geschriebenen Wort selten im Stich lässt.

Ideen - eine Warnung: Die Toll3sten planen ein Kabarettprogramm, hatten ihre erste Arbeitssitzung und haben bei dieser Gelgenheit gleich geübt.

Lachen, Nähe, Wohlfühlen

Ein Hauch von Kuba. Und Vorfreude auf Seite 100


Danke. Vor allem dir, lieber Steppenhund, für die Einladung zu einem wunderschönen Tag, den wir mit allen Sinnen genossen haben.

Das ist er nämlich, der Sinn des Lebens. Zu genießen, zu berühren, sich berühren zu lasse. Freude schenken und sich an Geschenken freuen.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Reif

Nicht nur ich... und nicht nur aufgrund meines Alters...

Jetzt auch Frau Dr. Blubb. Nicht irgendwie reif, natürlich. Sondern mit ausgezeichnetem Erfolg reif.
Ganz die Mama.

Ich Rabenmutter saß grad in Frankfurt in einem Restaurant und löffelte Süßkartoffel-Honigmelonensuppe, da kam der Anruf.
Und ich gestehe: Ich habe geweint. Vor mütterlichem Stolz und reifer Rührung. Dabei hat sie es ganz allein geschafft. Nun ja, mit ein wenig Hilfe von oben. (Merci nochmal an den Gott der Mathematik)

Glückwünsche und Geschenke werden gerne entgegengenommen ;-)

O-Ton-Frau Dr. Blubb: "Ich bin nicht reif, da kommt man sich vor wie mit Falten, mit Orangenhaut und mit Dauerwelle und so"

Paperlappapp. Man kann reif sein und sich gleichzeitig jung, begehrenswert und sexy fühlen.

Montag, 23. Mai 2011

Die Prinzen Sinus und Cosinus

„Ich kann das einfach nicht“, brüllte die kleine Prinzessin zornig. „Ich bin zu blöd dafür. Ich verstehe das nicht. Ich will das nicht verstehen. Und überhaupt: Die Prinzen Sinus und Cosinus interessieren mich nicht, ich werde mich niemals in sie verlieben. Nie-, nie-, niemals!“ So zornig war sie, dass das Pferd, auf dem sie ritt, wilde, gefährliche Laute von sich gab.

Ein gewichtiger, weiser Gelehrter, kam des Weges. Er saß auf keinem Pferd, sondern fuhr bedächtig in der Kutsche auf dem breiten Weg im Schlosspark. Er trank Tee. „Wenn du die Herren erst richtig kennenlernst, wirst du sie verstehen“, sagte er, „du wirst ihre Gedanken nachvollziehen können und sie irgendwann in dein Herz schließen.“
Die Prinzessin lachte den gewichtigen Gelehrten aus. „Niemals“, spottete sie. „Die sind hässlich. Sie denken mir viel zu konfus. Und überhaupt, wozu brauche ich die? Ich kann meinen Weg auch ohne sie gehen.“
„Sie denken logisch. Und ihre Gedanken sind Teil des alltäglichen Lebens. Du wirst ihnen immer wieder über den Weg laufen und irgendwann froh sein, dass du sie kennst.“
„Niemals“, sagte die Prinzessin, aber es klang ein wenig kleinlauter als noch vorhin.
„Lass es mich dir beweisen“, bat der Gelehrte, der nicht nur weise, sondern auch überaus ehrgeizig war. „Heute in einem Jahr wirst du vor einer schwierigen Aufgabe stehen. Ich verspreche dir, du wirst sie meisterlich lösen. Wenn du meine Hilfe annimmst.“

Die Prinzessin erbat sich Bedenkzeit. Na ja, dachte sie, es wäre schon schön, wenn sie mit viel Bauchweh und irgendwie diese Aufgaben lösen könnte. Sie musste es ja nicht wirklich verstehen. Nur ein bisschen. Nur genug für die kaiserliche Prüfung.
„Was muss ich dafür tun?“, fragte sie, denn die Prinzessin war sehr faul. Ihre freie Zeit verbrachte sie am liebsten in einer kleinen Höhle in der Schweiz und schlief.
„Dich einlassen.“
„Yepp“, sagte die Prinzessin nach ihrer Bedenkzeit, doch sehr überzeugt war sie nicht. Ganz im Gegensatz zum weisen, gewichtigen Gelehrten, der von sich ausgenommen überzeugt war. Und so musste die Prinzessin unter seiner Anleitung in den folgenden Monaten ständig neue Aufgaben meistern, schwierige Rätsel lösen und scheinbar unüberwindbare Hindernisse überwinden. Der Gelehrte quälte sie... und sie ließ sich quälen. Bis sie eines Abends zur Königin sagte: "Heute ist mir ein Licht aufgegangen."

„Ich brauche dich nicht mehr“, sagte die Prinzessin wenig später zum Gelehrten. Ein anderer Mann wäre traurig und enttäuscht gewesen ob dieser Mitteilung. Nicht so der weise Gelehrte. Er war stolz darauf, sich überflüssig gemacht zu haben und freute sich, als er hörte, dass die kleine Prinzessin ihrerseits Prinzessinnen aus dem Nachbarreich Gutenachtgeschichten über die beiden Prinzen und ihre Freunde erzählte.
„Schön find ich sie ja immer noch nicht“, zwinkerte die Prinzessin, „aber nicht uninteressant. Und gar nicht so schwierig zu verstehen, irgendwie. Man muss nur wissen, wie sie ticken.“

Der Tag der großen Prüfung vor der großen Kommission kam. Die Prinzessin war gut. Richtig gut. Nur ein klitzekleiner Fehler schlich sich in die Überlegungen der kleinen Prinzessin. Der machte die Prinzessin wütend auf sich selbst. „Dabei hab ich es gewusst“, tobte sie, „ich hab alles gewusst. Scheiß Fehler!“ Sie fluchte. „Dabei wollte ich es so gern meisterlich schaffen. Und jetzt bin ich nur gut.“

Die Königin – für sie waren die Prinzen Cosinus und Sinus nichts als weit entfernte Verwandte, mit denen sie keinen Kontakt hatte – nahm die kleine Prinzessin in die Arme und tröstete sie. Sie war sehr stolz auf ihre Prinzessin. Auf ihren starken Willen. Ihr Einlassen und darauf, sich der schwierigen Aufgabe gestellt zu haben. Die Königin war aber auch sehr dankbar. Dem weisen, gewichtigen Gelehrten, der sein Versprechen nicht nur gehalten, sondern übertroffen hatte.

Montag, 15. November 2010

Echt fett

Vor Monaten geschah es, dass ich - ich kann mir nicht mehr erklären, wie es geschah - meine Zähne irrtümlich mit Gesichtscreme geputzt habe. Ich bemerkte den Irrtum allerdings erst am nächsten Morgen, als ich draufkam, dass ich meine Zahnpasta zu Hause vergessen hatte. Seit damals hab ich ein faltenfreies Gebiss.

Heute lag ich gemütlich mit Gesichtsmaske in der Badewanne, trank ein Gläschen Sekt und verspeiste Medjoul-Datteln, als Frau Tochter Blubb das Badezimmer betrat.
"Was hast du da im Gesicht?", fragte sie. Anscheinend hielt sie mich für so blöde, dass ich mir irrtümlich Zahnpasta auf meine Wangen streiche.
"Die Gesichtsmaske, die du mir aus Paris mitgenommen hast", antwortete ich und räkelte mich wonnig in der Wanne. "Riecht gut. Ringelblume, oder?"
"Ähm... Mama...?"
"Ja?"
"Ich hab dir keine Gesichtsmaske aus Paris mitgebracht."
"Aber sicher doch, in der pyramidenförmigen Verpackung."
"Mama... das ist für die Haare. Eine Minute einwirken lassen und die Haare glänzen."
"Papperlapapp. Was für die Haare gut ist, kann für die Haut nicht schlecht sein. Ich wollte immer schon einen glänzenden, leicht zu frisierenden Teint."
"Ich schenk dir zum Geburtstag einen Kosmetikkurs."

Weise Worte, wahr

"Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist küssen mit dem Kopf." Aus Gut gegen Nordwind - Daniel Glattauer

Selbstgeschrieben


Barbara A. Fallnbügl (mein Mädchenname) Monika Pellkofer- Grießhammer
Jakob und der gewisse Herr Stinki


Barbara A. Lehner (Text) Eleonore Petzel (Musik)
Von Herzen und Seelen - CD

Neu

"Pinguin"
"Pinguin"
bonanzaMARGOT - 11. Mär, 11:11
Sleepless im Weinviertel
Ich liege im Bett. Ich bin müde. Ich lese. Eine Romanbiografie...
testsiegerin - 13. Jan, 11:30
... ich könnte mal wieder...
... ich könnte mal wieder eine brasko-geschichte schreiben.
bonanzaMARGOT - 8. Jan, 07:05
OHHH!
OHHH! Hier scheint bei Twoday etwas nicht zu stimmen. Hoffentlich...
Lo - 7. Jan, 13:36
OHHH!
OHHH! Hier scheint bei Twoday etwas nicht zu stimmen. Hoffentlich...
Lo - 7. Jan, 13:36
loving it :-)
loving it :-)
viennacat - 2. Jan, 00:51
Keine weiße Weste
Weihnachtsgeschichte in 3 Akten 1. „Iss noch was,...
testsiegerin - 16. Dez, 20:31
ignorier das und scroll...
ignorier das und scroll weiter nach unten.
testsiegerin - 27. Okt, 16:22

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