Donnerstag, 18. Dezember 2014

Die „Keimzelle des Staates“ oder „Was da so keimt“

Weihnachten.. Friede. Freude. Vanillekipferl. Besinnlichkeit. Zeit für die Familie. Pustekuchen. Außendienst.

Frau Sch., 93 Jahre alt, lebt seit ein paar Monaten im Heim. Wohl fühlt sie sich da nicht. Bei der Tochter und dem Schwiegersohn hat sie sich aber auch nicht wohl gefühlt. Den Schwiegersohn hat sie einmal angezeigt, das kann er ihr nicht verzeihen. „Meine Schwiegermutter ist eine böse Frau!“, sagt der Schwiegersohn. Über die zweite Tochter sagt Frau Sch., die in der Schraubenfabrik gearbeitet hat: „Die ist ein Muster ohne Wert!“

Schnitt

Herr Z. ist auch schon über 90. Er hat keine Familie mehr. Ob das ein Glück ist oder nicht, kann man nicht sagen. Er lebt im Haus eines Bekannten, der gut zu ihm ist. „Er war immer total sparsam“, erzählt dieser. Seit er eine Haushaltshilfe hat, die ihm beim Aufräumen und beim Duschen hilft, sind € 20.000,- vom Sparbuch verschwunden. „Ich hab ihr wohl zu unrecht vertraut“, sagt Herr Z.

Schnitt

Frau P. ist 91, sie lebt gemeinsam mit ihrem 60jährigen Sohn, der eine Behinderung hat, in einem verrußten, kleinen Häuschen. Sie ist zwar Sachwalterin von ihrem Sohn, kennt sich aber selbst nicht mehr so gut aus. Einmal im Monat kommt der Enkelsohn, angeblich ein Spieler. Frau P. hebt ihre Pension ab und gibt sie ihm zum Einkaufen. Es sind allerdings keine Einkäufe da.

Schnitt

Frau O. ist noch jung, erst 75. Sie ist - laut Angabe der Behörde - „sprachgewandt, unkooperativ und eigensinnig“. Vielleicht wird man das auch einmal von mir behaupten. Was ist das Gegenteil von eigensinnig? Fremdsinnig. Ihre Tochter ist gestorben.
„Ich bin nur noch zu Weihnachten da, und dann bin ich weg!“, schreit ihr Sohn. Er mache viel für die Mutter, sagt er, aber sie sage nicht einmal Danke. Das könne sie nicht. Und das Haus soll der Neffe bekommen. „Schleich dich!“, sagt Frau O., „bist eh zu nix zu gebrauchen.“
„Bevor ich einmal so werde wie du, nehm ich einen Strick und häng mich auf.“

Schnitt

Frau T. ist 77, dement und hatte einen Schlaganfall. Sie liegt im Bett und röchelt. Von 5 Kindern kümmert sich nur einer um sie. „Möchten’s tauschen?“, fragt er aggressiv, als ich ihm sage, dass ich mir die Situation ganz schön schwierig vorstelle. Ein harter Kerl, von außen. Ein wenig später beginnt er zu weinen. „Ich vertraue niemandem“, sagt er, und „ich hab keine Freunde. Meine Freunde sind die Hunde. Wenn man zu denen lieb ist, mögen sie einen, nicht so wie die Menschen.“
„Ich hab andere Erfahrungen“, sage ich.
„Dann sind Sie eine glückliche Frau“, sagt er.

Ich weiß.

Weise Worte, wahr

"Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist küssen mit dem Kopf." Aus Gut gegen Nordwind - Daniel Glattauer

Selbstgeschrieben


Barbara A. Fallnbügl (mein Mädchenname) Monika Pellkofer- Grießhammer
Jakob und der gewisse Herr Stinki


Barbara A. Lehner (Text) Eleonore Petzel (Musik)
Von Herzen und Seelen - CD

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