Sonntag, 17. Januar 2016

G wie Gymnastikpatscherl

Ein weiteres Geständnis aus der Serie „Kleider machen Leute“: Ich war eine Turnsackerlvergesserin. Wahrscheinlich eine klassische Verdrängung, denn im Turnsackerl befand sich ein klassischer Turnanzug, ärmellos und schwarz (die coolen Mädels trugen einen langärmligen, aber meine Mama kaufte anscheinend aus Prinzip nichts, das cool war).100 Prozent Polyamid, er klebte auf der Haut. Man schlüpfte von unten hinein und zog ihn über die Schultern, und entweder trug man nichts darunter - aber nur, wenn man den Turnanzug schon in der Früh zu Hause anzog - , was dazu führte, dass er noch ein bisschen mehr stank, weil damals ja nicht täglich gewaschen wurde und etwas, bei dem man nichts drunter trägt naturgemäß stinkt, wenn man es öfter trägt und man darin schwitzt. (Im Hochhaus, in dem ich wohnte, gab es eine Waschküche, und da hatte man alle zwei Wochen einen Termin, wo man 4 Stunden lang die Waschküche benutzen durfte. Weil meine Mama als Frau des Hausmeisters aber Meisterin über die Waschküche war, durfte sie öfter waschen. So oft dann aber auch nicht.)
Wenn man etwas unter dem Plastikanzug trug, stank man zwar nicht so schnell, war aber auch peinlich, weil es damals noch keine Arsch-frisst-Unterhose-Slips gab und die Feinrippunterhosen auf der Seite des Turnanzugs nach unfrischer Luft schnappten.

Für kalte Tage in der ungeheizten Turnhalle trug man unter dem sexy Turnanzug eine Strumpfhose, die im besten Fall schwarze Fäden zog oder Laufmaschen hatte und im schlimmsten an sichtbaren Stellen gestopft war.

Und dann waren da die schwarzen Gymnastikpatscherl. Die immer gestunken haben, nach Plastik oder Schweiß oder beidem. Aber nicht nur meine, die der anderen auch. Wie es überhaupt in der Umkleidekabine ziemlich g‘miachtlt hat. Duschen gab es da zwar auch, aber ich kann mich nicht erinnern, jemals jemanden duschen gesehen zu haben. Es gab und gibt ja kaum Mädchen, die mit ihrem Körper zufrieden sind und sich freiwillig einem Vergleich mit all den schöneren, fitteren, begehrenswerteren Körpern der anderen aussetzen.
Ein bisschen wundere ich mich ja immer noch, dass ich, die damals wegen meiner vorstehenden Zähne eher weniger liebevoll „Biberzahn“ genannt wurde, so etwas wie ein halbwegs gesundes Selbstwertgefühl entwickelt habe. Heute fühle ich mich trotz allem attraktiv und wohl in meiner Haut. Aber das war harte Arbeit, nicht nur im Fitnessstudio.

Noch früher, in der Volksschule, musste man mit der Unterhose turnen, wenn man das Turnsackerl vergessen hatte. Was für eine Demütigung.

„Reiß nicht immer so die Hände in die Höhe!“, hat die Turnlehrerin beim Handstand zu mir gesagt.
Also hab ich die Hände beim Handstand unten gelassen. Und bin mit voller Wucht mit dem Kopf in die blaue Turnmatte geknallt. Gehirnerschütterung. Und zwei Wochen Turnverbot.

Yeah!

Weise Worte, wahr

"Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist küssen mit dem Kopf." Aus Gut gegen Nordwind - Daniel Glattauer

Selbstgeschrieben


Barbara A. Fallnbügl (mein Mädchenname) Monika Pellkofer- Grießhammer
Jakob und der gewisse Herr Stinki


Barbara A. Lehner (Text) Eleonore Petzel (Musik)
Von Herzen und Seelen - CD

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