Dienstag, 24. Oktober 2006

Briefverkehr 8

Lieber Herwig,

natürlich kannst du mit mir offen reden und mir von deinen Träumen erzählen. Ich habe wirklich selten zuvor so einen liebenswerten Mann wie dich kennen gelernt, der noch dazu Beamter ist. So ein Beamter ist eigentlich viel zu schade für eine Frau wie mich, Herwig.
Ja, und heute war ich beim Arzt, weil mich der Husten plagt, und er hat mich ganz genau abgehört, sehr sorgfältig. Meine Freundin hat gemeint, der wollte nur meine Brüste sehen, weil man in Wirklichkeit den Rücken abhört und nicht vorne. So etwas würdest du nie tun, nicht wahr? Mich so auszutricksen.
Ja, auf jeden Fall hat er gesagt, ich hab eine Waldallergie, und wenn ich ins Waldviertel ziehe, dann besteht die Gefahr, dass das Asthma ganz schlimm ausbricht. Und auf Mohn bin ich wahrscheinlich auch allergisch, das muss er erst austesten. Dazu muss er mich nächste Woche noch einmal genau abhören.

Ach, es tut mir so Leid, aber du wirst verstehen, dass es mir wegen der Allergie unmöglich ist, da hinauf zu ziehen. Ich hab ja nicht mal richtige Gummistiefel, weißt du? Nur so Stöckelschuhe, mit denen kann ich sicher keine Wanderungen an der Thaya machen.
Ich hab dir ja am Anfang erzählt, dass ich Autorin bin, und – ja ... also ... ich schreibe nämlich nicht nur Kinderbücher, sondern auch Geschichten, die ... na ja ... die nicht wirklich anständig sind ... so Sachen mit Sex halt und so. Ich fürchte, das könnte dich in die Bredouille bringen, wenn die Leute aus deinem Dorf das erfahren und in der Kirche könnten sie dir sogar verbieten, an der heiligen Kommunion teilzunehmen. Sogar hier wo ich wohne waren sie total empört und sperren ihre Kinder weg.
Du glaubst jetzt wahrscheinlich, dass das nur Ausreden sind, Herwig, aber das ist es nicht, ich habe nur ein bisschen das Gefühl, dass ich vielleicht gar nicht die Frau bin, nach der du dich sehnst, die mit dir Knödel kocht und Waldviertler Muscheln im Mohnmeer sucht.

Schreibst du mir trotzdem einmal wieder und erzählst mir vom Waldviertel und von deinem Beruf auf der Bezirkshauptmannschaft? Ich hab dich ja sehr liebgewonnen und als Freund will ich dich auch nicht verlieren, Herwig. Magst du mein Beamtenfreund sein?

Einen Kuss auf die Wange
schickt dir
Deine Barbara

Weise Worte, wahr

"Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist küssen mit dem Kopf." Aus Gut gegen Nordwind - Daniel Glattauer

Selbstgeschrieben


Barbara A. Fallnbügl (mein Mädchenname) Monika Pellkofer- Grießhammer
Jakob und der gewisse Herr Stinki


Barbara A. Lehner (Text) Eleonore Petzel (Musik)
Von Herzen und Seelen - CD

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