Mutterliebe
Ganz friedlich liegen die Kleinen neben mir und brummen. Nein, nicht meine Kinder. Von denen ist einer längst auf dem Feld und die anderen beiden schlafen noch... Moment mal... Ich kann mich doch nur an zwei Geburten erinnern? Ah so. Die Frau Rosi, eh klar.
Wer so friedlich neben mir liegt, als könnte er/sie keiner Fliege etwas zuleide tun, das sind vier Kätzchen. Rynn, die kleine Katze und die drei kleinen Kater namens Herta, Janosch und Farin. (Bald werden zwei von ihnen andere Namen haben, aber das wird sie vermutlich nicht kratzen, weil sie ohnehin nicht darauf hören, wenn sie kratzen.)
(im Bild: Janosch)
Hermes, die Götterbotin, ist ihre Mutter. Sie bringt nicht nur Botschafen, sondern vor allem auch Nahrung. An all die Mäuse, Ratten und Amseln, die sie in die Wohnung schleppt, selbst nicht anrührt, sondern ihren Kindern serviert, hab ich mich ja schon halbwegs gewöhnt. Wann aber werde ich mich an die Hasen gewöhnen?
Seit drei Tagen nämlich hat Hermes ihre Liebe zu diesen Tieren entdeckt und serviert ihrer Brut täglich Hasenbrüste und –keulen. Im Ganzen.
Ich denke an Bruno und frage meine Tochter: „Hat jemand unserer Nachbarn neuerdings Kaninchen?“
„Boahh, das ist kein Kaninchen, sondern ein Feldhase. Das erkennt man an den Ohren.“
Den Kleinen ist dieser Unterschied vermutlich egal, denn sie zerren das Feldhasenkaninchen gewaltsam durch die Katzentüre und beginnen, es zu zerfleischen. Als ich mich ihnen nähere, knurren sie mich böse an und nichts erinnert mehr an das sanftmütige Schnurren, als sie mir vorhin in der Halsbeuge lagen.
„Können wir das Tigerbaby nicht mit nach Hause nehmen?“ haben die Kinder gestern im Tiergarten gefragt und waren angetan, von dem niedlichen Jungen, das glubschäugig den Hasen zerfleischte.
„Lieber nicht, ich fürchte, das wächst noch, und das Tigerbaby sieht zwar süß aus, aber Tiger sind Raubtiere.“
Wie Herta, Farin, Janosch und Rynn. Ich glaube, die wachsen auch noch. Vielleicht sind sie irgendwann größer als die Hasen, die sie zerlegen. Ich fürchte schon den Augenblick, in dem sie Eisbären an den Ohren ins Badezimmer ziehen. Für ihre Jungen.
Ich bin da vergleichsweise harmlos. Denn ich gehe jetzt in den Wald und jage ein paar Pilze. Die esse ich selber.
Wer so friedlich neben mir liegt, als könnte er/sie keiner Fliege etwas zuleide tun, das sind vier Kätzchen. Rynn, die kleine Katze und die drei kleinen Kater namens Herta, Janosch und Farin. (Bald werden zwei von ihnen andere Namen haben, aber das wird sie vermutlich nicht kratzen, weil sie ohnehin nicht darauf hören, wenn sie kratzen.)
(im Bild: Janosch)
Hermes, die Götterbotin, ist ihre Mutter. Sie bringt nicht nur Botschafen, sondern vor allem auch Nahrung. An all die Mäuse, Ratten und Amseln, die sie in die Wohnung schleppt, selbst nicht anrührt, sondern ihren Kindern serviert, hab ich mich ja schon halbwegs gewöhnt. Wann aber werde ich mich an die Hasen gewöhnen?
Seit drei Tagen nämlich hat Hermes ihre Liebe zu diesen Tieren entdeckt und serviert ihrer Brut täglich Hasenbrüste und –keulen. Im Ganzen.
Ich denke an Bruno und frage meine Tochter: „Hat jemand unserer Nachbarn neuerdings Kaninchen?“
„Boahh, das ist kein Kaninchen, sondern ein Feldhase. Das erkennt man an den Ohren.“
Den Kleinen ist dieser Unterschied vermutlich egal, denn sie zerren das Feldhasenkaninchen gewaltsam durch die Katzentüre und beginnen, es zu zerfleischen. Als ich mich ihnen nähere, knurren sie mich böse an und nichts erinnert mehr an das sanftmütige Schnurren, als sie mir vorhin in der Halsbeuge lagen.
„Können wir das Tigerbaby nicht mit nach Hause nehmen?“ haben die Kinder gestern im Tiergarten gefragt und waren angetan, von dem niedlichen Jungen, das glubschäugig den Hasen zerfleischte.
„Lieber nicht, ich fürchte, das wächst noch, und das Tigerbaby sieht zwar süß aus, aber Tiger sind Raubtiere.“
Wie Herta, Farin, Janosch und Rynn. Ich glaube, die wachsen auch noch. Vielleicht sind sie irgendwann größer als die Hasen, die sie zerlegen. Ich fürchte schon den Augenblick, in dem sie Eisbären an den Ohren ins Badezimmer ziehen. Für ihre Jungen.
Ich bin da vergleichsweise harmlos. Denn ich gehe jetzt in den Wald und jage ein paar Pilze. Die esse ich selber.
testsiegerin - 9. Aug, 15:32