Menschenkennerin
Wir hatten einen Innenminister. Einen schwarzen Innenminister aus dem heiligen Land Tirol. Der wollte wieder zurück in die Berge. Schlimmer kann es nicht werden, haben viele – darunter auch ich – aufgeatmet.
Es konnte.
Die neue Innenministerin (in der Politik keine Neue mehr) hat laut überlegt, das Alter der Strafmündigkeit von 14 auf 13 Jahren herabzusetzen. (Das Alter für erlaubten Sex wollte sie irgendwann mal hinaufsetzen, übrigens.)
Nun wundert mich so eine Aussage von einer ÖVP-Hardlinerin überhaupt kein bisschen mehr Was mich allerdings gewundert hat, sind die vielen zustimmenden Reaktionen darauf im Online-Standard. Erst dachte ich ja, die BILD-Zeitung hat ein neues Layout, aber dann musste ich mit Schrecken erkennen, dass viele LeserInnen des Standards tatsächlich davon überzeugt sind, dass wir unsere Kinder mehr züchtigen, strafen und disziplinieren müssen. Dass 13jährige vor den/die RichterIn sollten. (Nun hab ich aber aufgrund meiner Erfahrung im Gefängnis und mit Gerichten nicht das Gefühl, dass die Menschen dort zu anständigen MitbügerInnen erzogen werden.) Dass es wieder Erziehungslager geben sollte, fordern die LeserInnen. Dass die Eltern gleich miteingesperrt werden sollten. Dass Familien mit Kindern, die einmal etwas gestohlen oder beschädigt haben, die Familienbeihilfe gestrichen werden sollte. Viele der intellektuellen LeserInnen trauern auch der gesunden Watschn nach.
Wenn man einfordert, dass diese Kinder nicht Strafen und Richter brauchen, sondern Respekt und Vorbilder, Toleranz und Liebe, dann wird man als naiver ahnungsloser Gutmensch abgekanzelt.
Das ist es, was mich immer und immer wieder erschüttert.
Da schreibt zum Beispiel eine Frau Eva Meyer:
wer kriminell ist, gehört bestraft,
unabhängig, wie alt er ist, früher gingen Jungs / Mädchen in eine Erziehungsanstalt, warum ist ihnen das heutzutage nicht mehr zuzumuten?
Ich hab geantwortet, „Damit aus den Kindern nicht solche intoleranten, hartherzigen, engstirnigen Geschöpfe werden wie Sie.“
Und nun outet sich Frau Eva Meyer als Menschenkennerin:
sagen sie einmal, haben sie
außer große Reden schwingen schon einmal etwas aus reiner Selbstlosigkeit heraus gemacht, etwas für die Allgemeinheit oder für jemanden, der außer sich selbst niemanden hatte etc.?
wenn nicht und so schätze ich sie ein, dann behalten sie ihre platten Sprüche doch für sich
Den Teufel werde ich tun.
Es konnte.
Die neue Innenministerin (in der Politik keine Neue mehr) hat laut überlegt, das Alter der Strafmündigkeit von 14 auf 13 Jahren herabzusetzen. (Das Alter für erlaubten Sex wollte sie irgendwann mal hinaufsetzen, übrigens.)
Nun wundert mich so eine Aussage von einer ÖVP-Hardlinerin überhaupt kein bisschen mehr Was mich allerdings gewundert hat, sind die vielen zustimmenden Reaktionen darauf im Online-Standard. Erst dachte ich ja, die BILD-Zeitung hat ein neues Layout, aber dann musste ich mit Schrecken erkennen, dass viele LeserInnen des Standards tatsächlich davon überzeugt sind, dass wir unsere Kinder mehr züchtigen, strafen und disziplinieren müssen. Dass 13jährige vor den/die RichterIn sollten. (Nun hab ich aber aufgrund meiner Erfahrung im Gefängnis und mit Gerichten nicht das Gefühl, dass die Menschen dort zu anständigen MitbügerInnen erzogen werden.) Dass es wieder Erziehungslager geben sollte, fordern die LeserInnen. Dass die Eltern gleich miteingesperrt werden sollten. Dass Familien mit Kindern, die einmal etwas gestohlen oder beschädigt haben, die Familienbeihilfe gestrichen werden sollte. Viele der intellektuellen LeserInnen trauern auch der gesunden Watschn nach.
Wenn man einfordert, dass diese Kinder nicht Strafen und Richter brauchen, sondern Respekt und Vorbilder, Toleranz und Liebe, dann wird man als naiver ahnungsloser Gutmensch abgekanzelt.
Das ist es, was mich immer und immer wieder erschüttert.
Da schreibt zum Beispiel eine Frau Eva Meyer:
wer kriminell ist, gehört bestraft,
unabhängig, wie alt er ist, früher gingen Jungs / Mädchen in eine Erziehungsanstalt, warum ist ihnen das heutzutage nicht mehr zuzumuten?
Ich hab geantwortet, „Damit aus den Kindern nicht solche intoleranten, hartherzigen, engstirnigen Geschöpfe werden wie Sie.“
Und nun outet sich Frau Eva Meyer als Menschenkennerin:
sagen sie einmal, haben sie
außer große Reden schwingen schon einmal etwas aus reiner Selbstlosigkeit heraus gemacht, etwas für die Allgemeinheit oder für jemanden, der außer sich selbst niemanden hatte etc.?
wenn nicht und so schätze ich sie ein, dann behalten sie ihre platten Sprüche doch für sich
Den Teufel werde ich tun.
testsiegerin - 13. Jul, 11:28
Die Leserbriefe darf man nicht ernst nehmen
Die Kronenzeitung-Leserbriefe zeichnen sich dagegen durch Niveau (!) und eindeutige Richtung aus, (selbst die gegenmeinigen) weil sie ja vermutlich von Onkel Hans selbst verfasst werden.
Beim Standard finden sich dabei die sogenannten Kampfposter aller Parteien und eine Stammtischmentalität, die erschreckend ist, wenn man davon ausgeht, dass der Standard ein "gehobenes" Blatt sein soll.
Wenn die Leserbriefschreiber die Repräsentanten der Standardleserschaft ausmachen würden, könnten wir Österreich abschreiben.
Möglicherweise ist aber auch das Medium Leserbrief-Online-Schreiben ein Filter, der nur ganz bestimmte Menschen (vor allem anonyme Vernaderer) plötzlich wie Schwammerln nach dem Regen hochschießen lässt.
Ich weiß es nicht. In technischen Themen findet man manchmal auch vernünftige Zuschriften. (Doch auch da maximal 10% aller Schreiben.)