Allen praktizierenden Katholiken rate ich vom Betrachten dieses Films ab. Sollten sie es dennoch tun und in ihren religiösen Gefühlen verletzt sein, entschuldige ich mich.
Hab diese Doku anfangs beinah für ein Fake gehalten – erst als ich die Einblendung von dem persönlichen Schreiben des Papstes sah, war ich von der Echtheit überzeugt.
Ach, der aufklärende Priester ist doch so nett und hilfsbereit. Der kann kein Fake sein.
Aber jetzt wart ich auf den nächsten Roman von Dan Brown. Der muss sich doch jetzt endlich mit dem Thema befassen.
Im heutigen Standard ist ein nettes Foto von Garibaldi oder Fittibaldi oder irgendeinem Baldi.
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Die geballte Faust deutet an: baldi haben wir das überstanden und dann zeigen wir euch wieder, wo der Hase lang läuft bzw. wo der S.... hineingeht.
Teufels Werk! Schuld an diesen Zuständen haben die 68er und der damit eingeleitete Verfall der Moral.
Der Großangriff von Belzebub auf den harten heiligen Stuhl macht auch vor Youtube nicht halt.
Und ab wendete der Herr sein Haupt, auf dass die lüsternen Jünglinge, welche als Ministranten und Zöglinge, die in übler Absicht seine Hirten zu verführen trachten, der Finsternis anheimfallen.
Der Herr in seiner Güte zählte den Mammon, welcher sich mehret durch Vohersehung und den frömmelnden Schafen seiner Herde.
Es sei, sprach er, und es sei wohlverzinst, und die Engel frohlockten über die Boni, weil heilig ist das Hinnehmen, teuflisch jedoch das Eingestehen.
Und es geschah, dass nichts geschah, weil ewig währet die Kirche und seelig sind die, deren Namen im Verborgenen bleiben. Hoisanna!
das video stammt sicherlich von der kirche, die durch die überspitzung der realen mißbrauchsfälle ins absurde, die momentane vorwurfsflut ins lächerliche ziehen will. jedenfalls kam mir relativ schnell dieser gedanke beim zuhören und zusehen.
es ist dieselbe taktik, welche diktatoren vom schlage hitlers anwenden, um das foltern, die diskriminierungen und ihre gewaltherrschaft durch eine deutliche überspitzung der tatsachen ins lächerliche und absurde zu ziehen. nach dem motto: wenn wir schon nicht mehr die realität leugnen können, entfremden wir sie derart, dass alle darüber lachen und es völlig absurd finden.
das ist kein ulk mehr. hier macht man sich über die opfer der mißbrauchshandlungen und über die öffentlichkeit, die dieses ernst nimmt, lustig.
"niemand hat das recht, dass man sich nicht über ihn lustig macht."
sagte einmal john cleese.
das "in schutz nehmen" von opfern, tätern, minderheiten oder anderen scheinbar wehrlosen gruppen vor satirischen, offensichtlich nicht ernst zu nehmenden aktionen signalisiert nur eines: der von der satire angesprochene selbst ist
a) nicht in der lage, sich zu wehren
b) kann den witz nicht erkennen
c) ist zu schwach, derartige "attacken" auszuhalten
d) etc.
alles das katapultiert den betreffenden mehr ins abseits, als es auch die blödeste satire vermag.
hallo david ramirer,
ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass diese "satire" aus meiner sicht kontraproduktiv ist, was die kritische und öffentliche beleuchtung der mißbrauchsfälle durch vertreter der kirchen angeht.
außerdem meine ich absolut nicht, dass man sich über alles und jeden lächerlich machen sollte. es gibt durchaus ethische maßstäbe. ich finde die mediengattung der satire grundsätzlich als eine gute und wirksame provokation und denkanregung, um auf mißstände jeglicher art hinzuweisen.
in diesem fall wird aber die sache der mißbrauchshandlung auf eine ebene gebracht, welche in der hauptsache die opfer beleidigt, - und nicht etwa die täter bloßstellt.
ein kritiker, der seine kritik ehrlich äußert, katapultiert sich niemals ins abseits, selbst dann, wenn er vielleicht den witz nicht kapierte.
missverständnis: ich habe nicht gemeint, dass der satirekritiker die satire nicht verstanden hat - mich befremdet die metakritik "das ist eine lächerlichmachung der opfer" - denn vielleicht versteht das opfer selbst den witz sehr wohl und schafft es sogar, dank des witzes, eine andere perspektive auf die tat zu erhalten. psychohygiene und satire sind durchaus mittel, abstand zu schrecklichen dingen zu erhalten.
es ist besser, eine eigene meinung zu haben, als die meinung anderer zu projizieren.
ich ganz persönlich finde im gegenständlichen video keine stelle, die die opfer nicht ernst nimmt - ganz im gegenteil. als der fingierte "investigative reporter" am ende realisiert, dass auch er in seiner jugend opfer eines missbrauchs wurde, es aber verdrängt hat, laufen ihm tränen über die wangen. als ihm dann der fingierte bischof mitteilt, dass es "keinen gott" gibt, lachen beide wieder. hier wird die zentrale heuchelei hinter all diesen schrecklichen vorfällen auf einen punkt gebracht, den nur satire so prägnant transportieren kann: die verlogenheit der ganzen organisation kirche produziert all diese übergriffe, und der zynismus der kirche in der "aufarbeitung" der probleme ist beispiellos.
angesichts der realen satire (ein papst, der wochen braucht, um irgendeinen lächerlichen "hirtenbrief" zu verfassen, der alles, nur keine klare wortmeldung ist; eine institution, die seit hunderten jahren mittels des zölibates sexuell kranke männer züchtet, die dann von eltern (!) freiwillig (!) mit der obsorge über kinder betraut werden...) versagt diese satire im film an drastik und hinkt hinterher.
ich bin sicher, dass die kirche nicht hinter diesem filmchen steckt - ihre mittel sind viel subtiler und bewährter: schweigen, zudecken, lügen, macht ausbauen... seit tausenden jahren.
1. unterschätze die kirche nicht, was hinterfurzige öffentlichkeitsarbeit angeht. auch hitler wurde damals von vielen intellektuellen leider unterschätzt.
2. möglicherweise habe ich den hier gezeigten satirischen beitrag intellektuell in seiner völle nicht erfasst.
3. ich glaube, dass nicht nur ich ein problem mit dieser satire habe. sie spricht womöglich nur menschen an, die um sieben ecken denken können ...
ansonsten gebe ich dir recht, david, - was die kirche hinsichtlich der aufdeckung von mißbrauchsfällen in ihrem verantwortungsbereich aufführt, ist schändlich und ist (meiner meinung nach) ausdruck einer hohen sozialen und "menschlichen" inkompetenz.
die kirche nutzt das vertrauen der "gläubigen" an ihre institution in hohem maße aus.
"wir sind papst" hieß es damals, als ein deutscher papst wurde. wer will das heute wiederholen?
die katholische kirche hat in amerika alles andere als einen guten ruf... die "katholiken" gelten dort bei großen teilen der bevölkerung nicht einmal als "richtige christen".
wenn also so eine satire aus amerika kommt, dann ist die adresse klar und einfach: gegen die katholiken. die (katholische) kirche hat damit nichts zu tun.
ich unterschätze die katholische (und jede andere) kirche sicher nicht - viel zu sehr sehe ich ja ihre macht: auch heute noch, nach hexenverfolgung, inquisition, nationalsozialismus (den hat sie ja auch gestützt) und missbrauchsfällen ist die macht ungebrochen. ein paar tausend austritte sind keine reale bedrohung, bei vielen millionen anhängern.
als hauptproblem sehe ich das zölibat: den inbegriff der verlogenheit, der zu all den anderen märchen die sahnehaube draufsetzt.
eigentlich dachte ich durch die berichterstattungen über die usa, dass ein großer teil der us-amerikaner ziemlich gläubig ist, - vielleicht nicht katholisch ... keine ahnung, - sind die amis hauptsächlich protestantisch? jedenfalls nicht orthodox. ich war noch nie in den usa, und sehe die mißbrauchsfälle aus der perspektive der deutschen und europäischen diskussion.
sowieso ist der mißbrauch nicht nur eine kirchliche angelegenheit. da aber gerade die kirche (welcher ausrichtung auch immer) sich als moralische instanz sieht, erscheint der mißbrauch von schutzbefohlenen durch priester, pfarrer, bischöfe und päpste in der öffentlichkeit als besonders verachtenswert. würde über mißbrauchsfälle innerhalb der mafia gesprochen, würde man dies mit einem achselzucken quittieren: "hast du unter diesen verbrechern was anderes erwartet?"
ich behaupte: die kirche ist eine art mafia. sie beansprucht immer noch vielerorts einen für sich rechtsfreien raum. die aufgedeckten mißbrauchsfälle über viele jahrzehnte/jahrhunderte hinweg belegen genau dies.
was das zölibat angeht, ist mein problem, dass ich mir sowieso nicht vorstellen kann, dass sich erwachsene und vernunftbegabte menschen einer solchen doktrin freiwillig unterordnen. welche art der gehirnwäsche kommt dabei zum tragen?
@ bonanzamargot: das ist eine spannende perspektive. ich hatte beim anschauen nicht das gefühl, dass hier opfer verhöhnt werden, es wäre interessant wie die das video sehen. ich hatte de eindruck, hier wird die organisation kirche an den pranger gestellt. es geht ja nicht um einzelfälle, sondern dass diese missbrauchsgeschichten system hatten bzw. am system lagen - und liegen.
danke für diesen interessanten input, dass man das ganze auch anders sehen kann.
hi testsiegerin, als ich mit dem angucken des videos begann, ging ich genau von denselben voraussetzungen aus, wegen denen du es hier einstelltest.
aber nach kurzem betrachten und anhören empfand ich eine doppelte ebene ..., - durch die "art der überzeichnung", welche meines erachtens das ganze ins absurde und somit ins unmögliche zieht.
vielleicht habe ich was mißverstanden. jedenfalls gibt es da subtil gesehen eine zwiespältige beurteilung.
ich weiß nicht, mit welchen gefühlen opfer ein solches video anschauen. wahrscheinlich vermeiden sie es.
die schamgefühle, warum die meisten jahrzehntelang schwiegen, sind sicherlich nicht von einem tag auf den anderen weggewischt.
mißbrauch hatte in der kirche und in erziehungseinrichtungen deshalb "system", weil man durch macht, erpressung und erzieherischen druck die kinder und jugendlichen leicht gefügig machen konnte.
wie immer beim mißbrauch fühlen sich die opfer mitschuldig. das schamgefühl und die institutionelle unterwürfigkeit hindern die opfer in den meisten fällen, sich anderen anzuvertrauen, oder gar die täter anzuzeigen.
ähnlich wie bei der vergewaltigung in der ehe besteht die mauer des schweigens durch gesellschaftliche tabus wie: es kann nicht sein, was nicht sein darf. institutionen wie die familie und die kirche haben in der öffentlichkeit immer noch einen immensen vertrauensvorschuss, so dass sich täter leicht dahinter verschanzen können.
das "system" ist nicht allein ein system der kirche sondern der gesamten spießigen und doppelbödigen gesellschaft.
Die Regierung führt kein Register über den Religionsstatus der Einwohner. Das United States Census Bureau darf selbst keine Fragen zur Religionszugehörigkeit stellen, veröffentlicht aber die Ergebnisse anderer Umfragen.[11] In einer Umfrage der City University of New York 2001 bezeichneten sich rund 52 % der Bevölkerung als protestantisch, 24,5 % als römisch-katholisch, 14,2 % gaben keine religiöse Überzeugung an (rund 5,4 % waren explizit Atheisten oder Agnostiker), 3 % waren Mitglied einer orthodoxen Kirche, 2 % waren Mormonen, 1,4 % Juden[12] und 0,5 % Muslime. Kleinere Gruppen, je 0,3 bis 0,5 %, bezeichneten sich als Buddhisten (0,5 %), Hindus (0,4 %), Adventisten, Zeugen Jehovas oder hingen dem Unitarismus (0,3 %) an.[13] Die größte einzelne Konfession ist die Römisch-Katholische Kirche, gefolgt von der Southern Baptist Convention, der United Methodist Church und den Mormonen. 4,8 Millionen Mitglieder weist die Evangelical Lutheran Church in America auf.
82 % der Amerikaner bezeichnen sich als „religiös“, 55 % als „sehr religiös“. Diese Werte sind etwa mit Mexiko vergleichbar. Hierbei sind Frauen wesentlich religiöser als Männer. 54 % beten mindestens einmal am Tag, ein Wert, der in Polen bei 32, in der Türkei bei 42 und in Brasilien bei 69 % liegt.
Ich war selbst überrascht, dass unter den vielen Fraktionen die Katholische Kirche eine relative Mehrheit darstellt. Im Allgemeinen kann man aber sagen, dass es mehr Protestanten als Katholiken gibt.
Interessanterweise behaupten aber Katholiken (lässt sich in mehreren Postings auf der Seite von Elsa Laska) nachlesen, dass Christentum und Katholizismus Synonyme sind. Es ist dies jener Teil einer Katholischen Dialektik, die dem Normalbürger sicher nicht in der Argumentation auffällt.
Ich sehe den obigen Film als eine Konsequenz jener Verzweiflung an, die einen packt, wenn jede Aussage der KK nur immer soweit geht, wie es gerade nicht anders zu vermeiden ist. Ja nichts zugeben, was nicht bewiesen werden kann.
Das steht einem Verbrecher wohl zu, aber nicht einer Organisation, die Liebe predigt und Sünde verdammt. Die Verteidigung der Katholiken, die den armen Papst so angegriffen sehen, kann einen mundtot machen. Denn ihre Argumente sind immer nur in einer Prämisse unrichtig und es ist sehr schwer, diese Unrichtigkeit im Ansatz zu erkennen.
Übrigens galt der derzeitige Papst als Hardliner und jede Äußerung von ihm, die heute Mitleid äußert, kann ich nur als Heuchelei empfinden. Aber das ist halt meine persönliche Meinung. (Ich kann bestimmte historische Wahrheiten nicht vergessen.)
den mißbrauch an kindern und jugendlichen hat die katholische kirche nicht reserviert. aber bestimmt hat der mißbrauch von schutzbefohlenen in der kirche und erziehungsinstitutionen eine gewisse tradition.
da sind sicher auch bischöfe beteiligt. vielleicht sogar der papst - zumindest als mitwisser.
menschen verändern sich mitunter. ratzinger scheint nach wie vor in seinen konservativen ansichten unverrückbar geblieben zu sein. unter ihm wird es sicher nicht zu einer aufhebung des zölibats kommen.
ich glaube aber nicht, dass das zölibat die hauptursache für die mißbrauchsfälle darstellt.
ja, es ist eine schande, dass viele gläubige das gebaren der kirche in dieser angelegenheit noch verteidigen oder wenigstens relativieren und verschleiern. es ist auch nicht einfach, sich einzugestehen, dass man einer kirche angehört, an sie als institution glaubt und mit ihr quasi von geburt an verwachsen ist, in welcher solche gräßlichen verbrechen schon immer an der tagesordnung waren und vertuscht werden. da verteidigt man lieber die kirche vor den angriffen und leugnet das ausmaß der ganzen schrecklichen geschichte.
wir können dankbar sein, dass wir in einer säkularen gesellschaft leben ...; ich glaube, dass sonst nicht so viel dieser verbrecherischen umtriebe in der kirche aufgedeckt würden.
die kirche wird dies alles überleben, weil sie immer noch sehr viel macht hat, und weil viel zu viele menschen ähnlich wie sektenmitglieder gehirngewaschen und manipulierbar die kirche als moralisch letztendliche instanz akzeptieren. tragisch dabei ist, dass vorallem die ärmsten der armen sich oft an die kirche (aber auch an den islam) klammern, weil der gottesglaube für sie sozusagen der letzte strohhalm bedeutet.
da reist der papst nach afrika und verbietet den gläubigen den gebrauch von kondomen ...
das alles ist rational für mich nicht nachvollziehbar.
letzlich müssen immer die armen und schwachen den kack ausbaden, während die von gott erleuchteten und ernannten munter weiter von ihren kanzeln schwachsinn predigen dürfen.
falls es den teufel gibt, lacht er sich sicher schon lange ins fäustchen.
somit wird klar, warum der teufel nicht selbst für eine eigene kirche sorgen musste, solange die kirche, die sich gott auf ihre fahnen schreibt, derart höllisch unterminiert ist.
Blackwater (Gast) - 10. Apr, 15:02
Wessen Gefühle hier angesprochen werden,
muß entweder ein Idiot sein oder ein Grüner.
whitewater (Gast) - 10. Apr, 15:26
oder ein mißbrauchter
Weise Worte, wahr
"Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist küssen mit dem Kopf."
Aus Gut gegen Nordwind - Daniel Glattauer
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