Barbara A. Lehner - Einblicke

Nichts war mehr wie vorher, nach diesem Fund. Dabei hatte alles so friedlich begonnen.
Ich drehte den Ring in der Hand. „Das Leben ist überraschend", dachte ich .
„Woher hast du das?“, fragte ich, denn der Ring weckte Erinnerungen in mir. Merkwürdige Erinnerungen. Erinnerungen an den Anfang.
„Gefunden, geschenkt. Keine Ahnung. Er lag im Postfach.“
Sie waren seit einem Sommer ein Paar, wenn man die Zeit ab dem ersten zufälligen Zusammentreffen rechnete. „Keine Geheimnisse“, hatten sie einander versprochen, damals am erstem verabredetem Abemdessem. Sollte das alles nur so dahingesagt gewesen sein?
„Und was hast du jetzt damit vor?“, wollte sie wissen.
Ich sah auf. „Ich weiß es nicht. Glaubst du an Zufälle?
Sie setzte sich neben mich, nahm mir den Ring aus der Hand. „Ich glaube vor allem an uns.“
Dann trafen sich ihre unsere Blicke. Ich kannte diesen Blick. Er bedeutete Lust.
Ihr Kuss schmeckte nach Zärtlichkeit, es lag aber auch eine Prise Verlangen darin. „Lass uns ins Bett gehen, dann erzähle ich dir seine Geschichte. Aber versprich mir, nicht böse zu sein, ja?“

Eine Stunde später waren sie etwas ermattet. Sie begann ohne Umschweife: „Du erinnerst dich an Luis?“
Ich nickte.
„Wir kannten uns damals noch nicht. Ich war allein und Du verbandelt. Du hast zu der Zeit wahrscheinlich mehrere gehabt.“
Ich lachte. Ein verlegenes Lachen. „Du denkst immer noch an Luis, oder? Warum sonst hast du ihn aufgehoben?“
Sie rollte mit den Augen. „Du verstehst das völlig falsch.“ Ich wusste nicht, wie man etwas erklären sollte, das so unerklärlich war.
„Ich habe viel gelernt damals, vor allem mich selbst.“
Sie erzählte. Fast eine Stunde lang. Als sie geendet hatte, holte ich den meinen Ring aus der Tasche und steckte ihn in an ihren Finger.
„Wenn ich gewusst hätte, dass du so "vorbereitet" warst“, sagte sie und berührte mich.
„Was wäre dann gewesen?“
„Ich hätte dich auf der Stelle bereits meinen Eltern vorgestellt.“
„Dann tu es doch. Dafür ist es nie zu spät.
Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und packte ihren Autoschlüssel.
"Komm, wir fahren gleich zu ihnen."

Ich muss schon gewinnen. Schließlich muss es auch einen Zeitbonus geben.

Aber ernsthaft. Man könnte das als Rätsel auffassen. Du hast sicher eine richtige Geschichte geschrieben und dann ein paar Details herausgestrichen. Ich hatte den Eindruck, dass es eine richtige Lösung geben würde. Aber dann war ich mehr davon gefangen, selbst ein Szenario auszudenken. Deswegen die paar Ersatzwörter. Ansonsten könnte ich aufgrund der Vorlage eine ganze Geschichte schreiben. Die wäre allerdings etwas unanständig und würde auf sexuelle Lüste bezug nehmen, die in einer langen Ehe beidseitig verschwiegen wurden.

Nichts war mehr wie vorher, nach diesem Orkan. Dabei hatte alles so zuckersüß begonnen.
Maria drehte den Heizungsregler in der Hand. „Das Leben ist ein Quiz“, dachte ihre App.
„Woher hast du das?“, fragte Captain Kruger, denn der Ameisenbär weckte Erinnerungen in Salvador Dali. Echte Erinnerungen. Erinnerungen an die erste Liebe.
„Gefunden, geschenkt. Keine Ahnung. Er lag im Koma.“
Sie waren seit drei Sekunden ein Paar, wenn man die Zeit ab dem ersten E-Mail rechnete. „Keine Geheimnisse“, hatten sie einander versprochen, damals am Grab der gemeinsamen Katze. Sollte das alles nur so dahingesagt gewesen sein?
„Und was hast du jetzt damit vor?“, wollte Ephraim wissen.
Maria sah auf. „Ich weiß es nicht. Glaubst du an die Macht des Vergessens?
Ephraim setzte sich neben Maria, nahm Cpt. Kruger den Dildo aus der Hand. „Ich glaube vor allem an gar nichts.“
Dann trafen sich ihre Blicke. Salvador Dali kannte diesen Blick. Er bedeutete, dass jetzt wieder ein elend langweiliger Gedankenmonolog folgen würde.
Sein Kuss schmeckte nach "Schokolade", es lag aber auch eine Prise Kartoffelpüree darin. „Lass uns singen, dann erzähle ich dir seine Geschichte. Aber versprich mir, nicht ungeduldig zu sein, ja?“

Eine Stunde später waren sie staubig. Maria begann ohne Umschweife: „Du erinnerst dich an den Großglockner?“
Captain Kruger nickte.
„Wir kannten uns damals noch nicht. Ich war noch eine Kellnerin und fast dauernd breit. Du hast zu der Zeit wahrscheinlich noch deinem Vorgesetzten die Stiefel geküsst.“
Kruger lachte. Ein tausend Jahre langes Lachen. „Du denkst immer noch an den Nachtfalter, oder? Warum sonst hast du ihn aufgehoben?“
Maria rollte mit den Augen. „Du verstehst das völlig von alleine.“ Maria wusste nicht, wie man etwas erklären sollte, das so unerklärlich war.
„Ich habe viel gelernt damals, vor allem Stricken ohne Nadeln.“
Maria erzählte. Fast eine Stunde lang. Als Maria geendet hatte, holte Salvador Dali den Pinsel aus der Tasche und tauchte ihn in rote Farbe.
„Wenn ich gewusst hätte, dass du so eckig warst“, sagte Ephraim und berührte den fast vergessenen Heizungsregler.
„Was wäre dann gewesen?“
„Ich hätte dich auf der Stelle geheiratet.“
„Dann tu es doch. Dafür ist es nie zu spät.
Kruger nahm weitere endlose vier Jahre später den ganzen Mut zusammen und sprang.

warum da so wenig beiträge sind, kann ich dir zumindest erklären: dieser ist bei mir nie auf der startseite erschienen ... scheint mir aber eine nette freitagsnachmittagsbeschäftigung zu werden;-)