Vergiss es nicht
„Verlieben Sie sich bloß nicht in mich.“ Er zog sie mit seinen Armen an sich und schob sie mit Worten von sich weg.
„Niemals!“ Sie spreizte die Beine und er kam in sie. In ihr.
Sie wussten es beide. Das, was da zwischen ihnen war, hatte keine Zukunft. Sie spürten aber auch: Das, was da ist, hat Gegenwart.
Ich pass auf mich auf, log sie und legte nach und nach ihren papierenen Panzer ab. Wenigstens der sollte nicht zerreißen, wenn es sie zerriss. Dann lieferte sie sich schutzlos aus, ihrem Hunger, seinem Körper, ihren Gefühlen. Sie wollte sich nicht anstecken, nicht mit den drei schlimmsten Krankheiten der Menschheit: Furcht, Zweifel und Zögern.
Nur Leichtigkeit, Genuss und Lust. Gimme five.
Keine Versprechungen. Doch fast unbemerkt schlich sich Nähe zwischen die nassen Küsse. Vertrauen zwischen schwitzende Leiber. Freundschaft zwischen klammernde Schenkel. Hoffnung zwischen dreckige Fantasien.
„Ich kann nicht mehr.“
Es ist nicht wichtig, von wem diese Worte kommen. Es war klar, irgendwann würden sie fallen. Jetzt liegen sie zwischen ihnen, neben der Hoffnung, winden sich vor Schmerzen auf dem samtroten Teppichboden des kitschigen Hotels. Ihr Selbstwert kriecht durch eine Ritze in der Holzleiste unter den Teppich. Nicht schön genug, schluchzt er. Nicht schlau genug. Nicht witzig genug. Nicht sexy genug. Nicht frei genug.
„Wie geht es jetzt weiter?“, fragt sie leise.
„Wie bisher, nur ohne Ficken.“
„Gut. Also dann. Auf den Beginn einer wunderbaren Freundschaft.“
Sie schaut ihn nicht an. Ihr Blick ist auf den Teppich gerichtet. Die Hoffnung löst sich aus den verzweifelten Umklammerungen der Traurigkeit und zwinkert ihr zu.
Lachen. Weinen. Halten. Loslassen. Lieben.
„Wie gut“, denkt sie, „dass ich mich nicht verliebt habe.“
Vergiss es nicht...
...
vergiss es nicht mein wildes Herz,
und liebe sehnlich jede Lust
und liebe auch den bittren Schmerz
eh Du für immer ruhen musst.
(H. Hesse)
„Niemals!“ Sie spreizte die Beine und er kam in sie. In ihr.
Sie wussten es beide. Das, was da zwischen ihnen war, hatte keine Zukunft. Sie spürten aber auch: Das, was da ist, hat Gegenwart.
Ich pass auf mich auf, log sie und legte nach und nach ihren papierenen Panzer ab. Wenigstens der sollte nicht zerreißen, wenn es sie zerriss. Dann lieferte sie sich schutzlos aus, ihrem Hunger, seinem Körper, ihren Gefühlen. Sie wollte sich nicht anstecken, nicht mit den drei schlimmsten Krankheiten der Menschheit: Furcht, Zweifel und Zögern.
Nur Leichtigkeit, Genuss und Lust. Gimme five.
Keine Versprechungen. Doch fast unbemerkt schlich sich Nähe zwischen die nassen Küsse. Vertrauen zwischen schwitzende Leiber. Freundschaft zwischen klammernde Schenkel. Hoffnung zwischen dreckige Fantasien.
„Ich kann nicht mehr.“
Es ist nicht wichtig, von wem diese Worte kommen. Es war klar, irgendwann würden sie fallen. Jetzt liegen sie zwischen ihnen, neben der Hoffnung, winden sich vor Schmerzen auf dem samtroten Teppichboden des kitschigen Hotels. Ihr Selbstwert kriecht durch eine Ritze in der Holzleiste unter den Teppich. Nicht schön genug, schluchzt er. Nicht schlau genug. Nicht witzig genug. Nicht sexy genug. Nicht frei genug.
„Wie geht es jetzt weiter?“, fragt sie leise.
„Wie bisher, nur ohne Ficken.“
„Gut. Also dann. Auf den Beginn einer wunderbaren Freundschaft.“
Sie schaut ihn nicht an. Ihr Blick ist auf den Teppich gerichtet. Die Hoffnung löst sich aus den verzweifelten Umklammerungen der Traurigkeit und zwinkert ihr zu.
Lachen. Weinen. Halten. Loslassen. Lieben.
„Wie gut“, denkt sie, „dass ich mich nicht verliebt habe.“
Vergiss es nicht...
...
vergiss es nicht mein wildes Herz,
und liebe sehnlich jede Lust
und liebe auch den bittren Schmerz
eh Du für immer ruhen musst.
(H. Hesse)
testsiegerin - 19. Mai, 11:59