Brot und Rosen

Ich weiß, stand schon voriges Jahr hier. Aber weil sich leider an der Tatsache, dass z.b. Marie immer noch weniger Marie kriegt als Max im letzten Jahr nichts geändert hat, weil Marie noch immer nicht die gleichen Karrierechancen hat wie Max, weil Marie keinen Unterhaltsvorschuss für Mariechen kriegt, weil "zeugungsfähig" nicht gleich "zahlungsfähig" bedeutet, aus all diesen und tausend zusätzlichen Gründen steht das Gedicht auch in diesem Jahr wieder hier.
Allen Frauen einen kämpferischen, selbstbewussten, sonnigen Frauentag.
Allen Männern sei an dieser Stelle noch einmal gesagt: Wir kämpfen nicht gegen euch. Sondern viel lieber Seite an Seite mit euch. Für Gleichberechtigung, Chancengleichheit und ein gerechteres Leben.


Wir kaufen selbst uns Brot und Rosen
und alles, was uns sonst gefällt
In Kleidern, Stöckelschuhen, Hosen
kämpfen wir für Frauenrechte auf der Welt
Wir tragen Stolz und Schminke im Gesicht
Bist du ein Weib, brauchst du die Peitsche nicht

Locker bleiben und nicht locker lassen
Geduldig war’n wir lang genug, damit ist Schluss
Keine Angst, wir werden lieben und nicht hassen
Uns selbst, das Leben, einen sanften Kuss
Weil nicht ans Kinn, sondern ins Herz die Liebe trifft
Gehst du zum Mann, benutz den Lippenstift

Ach ja, beschimpft uns doch als Kampfemanzen
vergreift euch wieder mal im Ton
Nennt unsre Freundinnen vom Land nur Pomeranzen
und überschüttet uns mit Hohn
Heut Nacht fasst euren Zauberstab alleine an
Geh ich mit Frauen aus, ist selbst der Mann

Wir können Abseits nicht nur schreien, sondern auch erklären
Und wissen um der Viererkette schlichten Glanz
Die Kinder werden weiter wir gebären
sie wickeln kann man aber auch mit Schwanz
Und eines Tages, wagt den kühnen Schritt:
Geht ihr zum Fußballmatch, nehmt Frau und Kinder mit

Mit Abfangjägern kämpft ihr gegen Klimawandel
Verändert Gene statt Hybridmotoren
Bereichert euch mit Aktien- und mit Frauenhandel
Und werdet dafür in der Hölle schmoren
Doch Kopf hoch, Mann, wir zeigen dir, wie’s geht
Gehst du zum Weib, benutz das Hörgerät
lonely rider woman - 8. Mär, 15:01

toll..

die idee das alles mal umzudrehen u.a. das"gehst du zum weibe vergiß die peitsche nicht" die etwas abgewandelte form von nietzsche...happy new frauentag!!!

testsiegerin - 9. Mär, 01:00

merci
herold - 8. Mär, 18:44

immer diese selbstbeweihräucherungen....

die nietzsche-übersetzung ist übrigens falsch, weil aus dem zusammenhang gerissen. das originalzitat hat mit einem pferdewagen zu tun und lautet:
"Du gehst zu Frauen? Vergiss die Peitsche nicht!"

mybeautyblog.de (Gast) - 8. Mär, 19:53

aus dem herzen...

mir sprach es so aus dem herzen ich habe es in meinen eigenen eintrag verlinkt.
lonely rider woman - 8. Mär, 22:41

@herold

..hab ich doch geschrieben: die etwas abgewandelte form...so ists ..oder soll man das ganze vielleicht umdrehen:du gehst zu männern....
la-mamma - 8. Mär, 22:51

danke für die guten wünsche zum frauentag -

ich kann sie dringend brauchen!
was hab ich mir da nur aufgehalst, denk ich mir gerade - nach der ist-analyse nr. 14 oder so (passenderweise von mir heute in meiner freizeit vollbracht) - und ich schreib fast immer dasselbe: von den xy beschäftigten sind zwei drittel und mehr der frauen in den untersten gehaltsgruppen, ab der gehaltsstufe xy stehen 2 (manchmal sogar 3, 4,5) frauen 16, (20, 50) männern gegenüber, soferne es da überhaupt noch frauen gibt ...
es ist ein trauerspiel, keinER will es hören. reichst du mir einen trichter herüber?-)

testsiegerin - 9. Mär, 00:59

*reicht den trichter und geht schnell ins bett*

morgen ist wahltag.
tinius - 9. Mär, 05:14

Warum nur hab ich das Gefühl, daß in zehn oder zwanzig Jahren dasselbe Gedicht auch wieder dastehen könnte, mit der Einschränkung vielleicht, daß niemand mehr weiß, wer Nietzsche war ?

steppenhund - 10. Mär, 00:18

In Norwegen sieht es anders aus.
Wir sind in Österreich einfach zu dumm dazu. Und in Deutschland auch.
sagt ein Mann...
testsiegerin - 10. Mär, 08:52

die befürchtung hab ich auch.
und sie wurde gestern durch das wahlergebnis in niederösterreich nicht geschmälert.
ElsaLaska - 9. Mär, 22:00

Ich weiß, ich komme schon wieder sakral daher, aber es muss sein: Die mit dem Brot und mit den Rosen war die Hl. Elisabeth von Thüringen. Sie ging wann immer sie konnte hinunter zu den Armen um Geschenke zu bringen, und ihren Mann machte das furchtbar wütend. Deshalb verwandelte der Heilige Geist ihren Brotkorb (der für die Armen bestimmt war), in einen Korb voller Rosen, als ihr Mann sie mal wieder kontrollierte ("Was hast du da? Wo gehst du damit hin?") Unbehelligt konnte sie den Rosenkorb in die Stadt bringen, wo er sich dann wieder in Brot für die Armen verwandelte. Ich mag diese Asbach-Uralt-Geschichten so gerne. Und ich finde, sie schlagen einen wunderbaren Bogen in die Moderne.
Ja, schreib es jedes Jahr! Es wird genausowenig alt wie die alten Heiligenlegenden :-)

testsiegerin - 10. Mär, 08:53

oh ja. die geschichte dazu ist wunderschön. die werd ich mir ausdrucken und das nächste mal zum gedicht dazu vorlesen.

brot und rosen hab ich gestern bei einem frauenfest gelesen. also gar nicht gelesen, sondern auswendig vorgetragen. und die frauen mochten es.
datja (Gast) - 10. Mär, 16:02

krot und hosen

jetzt müssma die krot fressen...
5 jahre lang.

Weise Worte, wahr

"Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist küssen mit dem Kopf." Aus Gut gegen Nordwind - Daniel Glattauer

Selbstgeschrieben


Barbara A. Fallnbügl (mein Mädchenname) Monika Pellkofer- Grießhammer
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Barbara A. Lehner (Text) Eleonore Petzel (Musik)
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