Montag, 9. März 2009

Think (pink) orange

Einfach abstreifen, denkt sie, diese verletzte und verletzliche, durchscheinende Haut. Abstreifen und in die Elefantenhaut schlüpfen, die sie in vielen, langen, dunkeln Träumen angemessen, zugeschnitten und genäht hat. Da ein paar Abnäher, dort Stulpen, hier dicke Schulterpolster und da einen Reißverschluss, damit sie keine Zeit verliert, wenn die alte spannt und nahe am Zerreißen ist. Noch ist er nicht fertig, der neue Anzug, die Nähte noch nicht fest genug.

Es gibt ein paar Stellen auf ihrer Haut, die hat es besonders schlimm erwischt in den letzten Jahren, die sind abgenützt und zerschrunden. Anstatt sie unter dicken Pullovern zu verstecken, trägt sie sie offen zur Schau, ihre Verletzlichkeit. Lädt ein zum Hineinstechen, weil sie hofft, dass jemand liebe Worte und ein sanftes Lächeln daraufstreicht, aber in Wahrheit streuen sie Salz hinein. Dabei lächeln sie und murmeln: Wir meinen es nur gut.
Wahrscheinlich glauben sie das sogar.

In den dunkelsten der dunklen Nächte sagt sie sich, wahrscheinlich haben sie Recht, wenn sie dich verletzen und wie sie über dich urteilen. Wahrscheinlich bist du tatsächlich eine lausige Mutter, eine, der die falschen Dinge wichtig sind. Andere Mütter können das bestimmt, denkt sie sich in einer von diesen Nächten, die kein Ende nehmen wollen, die kriegen alles unter einen Hut. Andere Mütter opfern sich auf, sind gerecht, sie sind berufstätig, haben keine Schuld und keine Schulden und vereinbaren trotzdem rechtzeitig Zahnarzttermine. Sie gehen mit den Kindern schwimmen, obwohl sie Schwimmbäder hassen. Andere Frauen sind nicht solche Versagerinnen, denkt sie, die kommen nicht nur mit ihrem Leben klar, sondern auch mit den Leben ihrer Lieben. Alle können das, nur sie selbst nicht. So denkt sie, wenn der Morgen graut und das Kissen kein Salzwasser mehr aufsaugen kann.

Dann setzt sie sich an ihre alte Singer-Traumnähmaschine und lässt die Nadel rattern. Als die Sonne aufgeht, sind die Elefantenhautellbogenschoner fast fertig. Sie schlüpft hinein. Ich weiß nicht, denkt sie, ich fürchte, die stehen mir nicht.

„Sieh es positiv“, sagt eine Stimme zu ihr.
„Und wie?“
„In diesem Haus verkehren ausschließlich Versager. Du bist nicht allein.“

Weise Worte, wahr

"Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist küssen mit dem Kopf." Aus Gut gegen Nordwind - Daniel Glattauer

Selbstgeschrieben


Barbara A. Fallnbügl (mein Mädchenname) Monika Pellkofer- Grießhammer
Jakob und der gewisse Herr Stinki


Barbara A. Lehner (Text) Eleonore Petzel (Musik)
Von Herzen und Seelen - CD

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