Freitag, 5. Juli 2013

Geisterfahrer

Seit ich in der Früh schreibe, fällt mir auf, dass ich, sobald ich wach, nein, noch nicht mal wach, sogar halbwach, immerzu denke. Ich bin früher als früher wach und halbwach, weil ich denke, dass ich schreiben muss. Dabei muss ich nicht, ich will. Ich muss mich nicht mal zwingen. Ich bin wach, bevor der Wecker läutet, obwohl ich den Wecker so einstelle, dass ich früher wach bin, um noch zu schreiben. Es ist wie eine Sucht, die mich erfasst hat. Noch will ich keinen Entzug.
Ununterbrochen rasen mir die Wörter gegen die Fahrtrichtung durchs Gehirn. Fahrt doch wenigstens langsamer, schreie ich sie an. Damit sie das tun, schreibe ich mein Forscherintagebuch jetzt mit der Hand.

Ich schreibe von Geisterfahrenden Gedanken und denke im selben Moment: Das ist schön. Also nicht, dass geisterfahrende Gedanken schön wären, aber der Gedanke an geisterfahrende Gedanken ist schön. Ich ertappe mich, dass ich schon wieder auf der Suche bin nach veröffentlichungsfähigem Stoff. Ich bin ein Junkie. Süchtig danach, mich zu zeigen. Und süchtig nach ein paar Worten der Anerkennung. Scheiße. Scheiße. Scheiße. Meine wichtigsten Werte sind die Kreativität und der Humor, das ist bei einer Seenotübung herausgekommen. So schauts nämlich aus. Vielleicht schummelt sich die da meine Sucht nach Anerkennung dazwischen. Aber für Kreativität und Humor gibt es Zuspruch, ja Anerkennung, das sind gesellschaftlich erwünschte Werte. Wenn auch gefährlich. Boahh, ist die fantasievoll und kreativ, was für eine witzige Frau.
Keine Sau würde bewundernd sagen: „Schau, sie fixt sich Anerkennung in die Seele!“ Die Sucht nach Anerkennung ist gesellschaftlich unerwünscht, wie alle Süchte. Vielleicht, weil sie uns mit den eigenen Sehnsüchten konfrontiert. Die Sucht nach Anerkennung ist Geisterfahrerin auf unserer Wertebahn. Unsere eigenen Fehler und Makel kommen uns entgegen, hupend und schimpfend. Du bist auf der falschen Spur, schreien sie uns an. Angst haben sie, die knallroten, richtigen Werte, wenn ihnen solche Außenseiter wie die Sucht nach Anerkennung entgegenkommen. Sie haben Angst, sich anzustecken. Sucht ist nicht ansteckend, sage ich, Werte sind generell nicht ansteckend. Die ganzen schönen und guten Werte, Toleranz und Mitgefühl und Loyalität, sie sind individuell. So ein Blödsinn, lacht die geisterfahrende Sucht nach Anerkennung, sie sind natürlich ansteckend... und gefährlich. Dass Lachen ansteckend ist, weiß jedes Kind. Und schau mal nach Ägypten und in die Türkei. Auch die Freiheit und der Mut sind ansteckend. Vielleicht sogar die Liebe.
Ja aber. Aber. Aber Aber. Aber müssten wir die Nadel mit der Liebe dann nicht den anderen in die Venen jagen anstatt uns? Uns zuerst. Dann den anderen. Sie infizieren damit. Wir können andere nur mit Liebe anstecken, wen wir uns selbst Liebe geben.

Weise Worte, wahr

"Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist küssen mit dem Kopf." Aus Gut gegen Nordwind - Daniel Glattauer

Selbstgeschrieben


Barbara A. Fallnbügl (mein Mädchenname) Monika Pellkofer- Grießhammer
Jakob und der gewisse Herr Stinki


Barbara A. Lehner (Text) Eleonore Petzel (Musik)
Von Herzen und Seelen - CD

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