Der Tod kommt zum Dessert
(Kulinalyrisches in 5 Teilen)
1. Ouverture
Bruschetta
Im dritten Aufzug von Aida
kommt der kleine Hunger wieder
Drum dreht er die Musik nun leiser
und häutet einen Paradeiser
röstet dann das Knoblauchbrot
und gibt im ersten Morgenrot
Basilikum und Thymian
sowie Olivenöl daran
Beglückt die Begehrte im Bette
mit betörenden Bruschette
2. Zwischenspiel
Kostprobe
Nach Erde und frischem Brot
riechst du
nach unendlich Angekommensein
Nach Lust und Verlust
schmeckst du
und ich riskiere mich zu verlieren
Meinen Hunger auf Haut
stillst du mir
doch das Satt währt nur kurz
zu kurz
und führe mich in Versuchung
aber verschling mich nicht
3. Akt
Seezunge mit grünen Bohnen, Pfirsichen und Scampi
Marktfrisch die Liebe wie die Viktualien
Und unberührt noch Fleisch und Fisch
das eine auf, das and’re vor dem Küchentisch
mit Scampi und Gemüse aus Italien
„Die Zunge“, erklärt er voll Leidenschaft
während sie – nur leicht bekleidet
den fleischigen Pfirsich in Spalten schneidet
„liebt einen Hauch Zitronensaft“
Die Frau zählt zweiundzwanzig Lenze
Doch fasst sie mit geübten Händen
der Schalentiere schmale Lenden
und befreit die nackten Schwänze
Während er das Feuer schürt
Wird das Gemüse angeschwitzt
Was ihn jedoch viel mehr erhitzt
Ist wenn sie zärtlich ihn berührt
4. Libretto
Flambiert
Du schälst dich aus den Kleidern
reichst schweigend mir das Streichholz
die Wollust längst entflammt
die Leiber brennen
die Angst löschen wir
mit Nähe
später dann
zudecken mit Vertrauen
damit sie nicht auskühlt
die Liebe
5. Finale
Mousse au Chocolat
Im Wasserbad verschmelzen dunkle Rippen
der Schokolade, sündig und süß zugleich
Gierig berühren einander sehnende Lippen
werden Körper schmiegsam und weich
Es wird gelöffelt, geliebt und begehrt
da klopft der Tod an, mit seinen Gebeinen
und während dieser das Mousse verzehrt
genießen die Beiden seinen Bruder, den kleinen
(2007)
1. Ouverture
Bruschetta
Im dritten Aufzug von Aida
kommt der kleine Hunger wieder
Drum dreht er die Musik nun leiser
und häutet einen Paradeiser
röstet dann das Knoblauchbrot
und gibt im ersten Morgenrot
Basilikum und Thymian
sowie Olivenöl daran
Beglückt die Begehrte im Bette
mit betörenden Bruschette
2. Zwischenspiel
Kostprobe
Nach Erde und frischem Brot
riechst du
nach unendlich Angekommensein
Nach Lust und Verlust
schmeckst du
und ich riskiere mich zu verlieren
Meinen Hunger auf Haut
stillst du mir
doch das Satt währt nur kurz
zu kurz
und führe mich in Versuchung
aber verschling mich nicht
3. Akt
Seezunge mit grünen Bohnen, Pfirsichen und Scampi
Marktfrisch die Liebe wie die Viktualien
Und unberührt noch Fleisch und Fisch
das eine auf, das and’re vor dem Küchentisch
mit Scampi und Gemüse aus Italien
„Die Zunge“, erklärt er voll Leidenschaft
während sie – nur leicht bekleidet
den fleischigen Pfirsich in Spalten schneidet
„liebt einen Hauch Zitronensaft“
Die Frau zählt zweiundzwanzig Lenze
Doch fasst sie mit geübten Händen
der Schalentiere schmale Lenden
und befreit die nackten Schwänze
Während er das Feuer schürt
Wird das Gemüse angeschwitzt
Was ihn jedoch viel mehr erhitzt
Ist wenn sie zärtlich ihn berührt
4. Libretto
Flambiert
Du schälst dich aus den Kleidern
reichst schweigend mir das Streichholz
die Wollust längst entflammt
die Leiber brennen
die Angst löschen wir
mit Nähe
später dann
zudecken mit Vertrauen
damit sie nicht auskühlt
die Liebe
5. Finale
Mousse au Chocolat
Im Wasserbad verschmelzen dunkle Rippen
der Schokolade, sündig und süß zugleich
Gierig berühren einander sehnende Lippen
werden Körper schmiegsam und weich
Es wird gelöffelt, geliebt und begehrt
da klopft der Tod an, mit seinen Gebeinen
und während dieser das Mousse verzehrt
genießen die Beiden seinen Bruder, den kleinen
(2007)
testsiegerin - 1. Nov, 09:22
Kulinalyrisch be_geist_ert