Zu gut für diese Welt?

Nicht gut genug
für eine Welt
deren Werte
nur etwas wert sind
wenn ihr sie messen könnt

In der nur zählt
was was man zählen kann
und wer zählt
(Erbsen, Geld, Zahlen…)
In der nicht zählt, wer erzählt

Nicht schön genug
für ein Leben
in dem man Schönheit
im Photoshop kauft
(Pixel statt Pickel)
und das Hässliche wegretuschiert
aber nicht den Hass

Nicht erfolgreich genug
für eine Zeit
in der nur Erfolg hat
wer reich ist
und schönundfitundgesundundschnell

Nicht gut genug
für die Welt
mit ihren unzähligen
ihren unseeligen
Ansprüchen

Nicht gut genug für mich
mit den meinen
bonanzaMARGOT - 3. Dez, 18:30

hm, gut ausgedrückt in diesem gedicht, was zählt, und was dabei durchs raster fällt.
werte werden gemacht - und passen sie nicht zu den eigenen, kann man sich auf den kopf stellen ...
wäre man doch einfach schon gut genug für die welt, weil man da ist - ohne ständig etwas leisten, meistern und machen zu müssen.

testsiegerin - 3. Dez, 21:36

ja, das wäre schön. einfach fürs sein geliebt werden, nicht fürs leisten.
testsiegerin - 5. Dez, 17:27

ausnahmen bestätigen die regel ;-)
la-mamma - 3. Dez, 18:47

der text gefällt ist gut genug gefällt mir total gut, auch wenn er so traurig ist ...
den titel versteh ich nicht ganz, aber das macht nix. jedenfalls sind es worte, die man ein paar mal lesen kann ..

testsiegerin - 3. Dez, 21:38

die überschrift. also...
ich hab das gefühl, es gibt so menschen, die sind einfach irgendwie zu gut für diese welt. zu gutmütig, nicht karriereorientiert, bisschen naiv, bescheiden, träumerInnen ...
ja, und genau solche menschen sind dann nicht gut genug, um wirklich gesehen und anerkannt zu werden.
steppenhund - 5. Dez, 14:21

Ich erkenne Frau Columbo sehr wohl an ...
rosmarin - 3. Dez, 18:55

auf dem punkt liebe frau testsiegerin. gefällt mir total gut....

testsiegerin - 3. Dez, 21:40

danke. sie mir auch ;-)
grölemann (Gast) - 4. Dez, 22:30

schöne gedanken sind es, ey.

testsiegerin - 5. Dez, 11:36

oh ey. sie gibt es ja auch noch. wie schön!
datja (Gast) - 5. Dez, 14:40

...
...
...
Endlich fand ich Geschmack an allerlei Späßen,
an seltenen Dingen und gutem Essen,
das hat sich eine ganze Weile bewährt,
dann hab ich wohl die Umwelt durch mein
Schmatzen gestört.
Und ehe ich ein Wort der Entschuldigung fand,
war ich von allen Leuten längst
als Epikuräer erkannt.
Als sie begannen, jeden Bissen zu zählen,
forderte ich die Gesellschaft auf,
sich in die Ecke zu stellen.
Und ich erlaube ihr, mir beim Kau`n
aus der Entfernung zuzuschau`n.

(Hannes Wader, Strenge Gesellen)

testsiegerin - 5. Dez, 22:24

das ist ein schöner text.
danke dafür.
walküre - 5. Dez, 21:14

"Die Welt" sind wir alle, und sie hat so viele Facetten. Was ist denn schon Erfolg - ein volles Konto, ein paar Häuser, ein gutbezahlter Job ? Glaub mir, ich habe berufsbedingt sehr, sehr, sehr reiche Leute kennengelernt; ich hab dann immer gedacht, wenn ich gemerkt habe, was bei denen menschlich alles schiefgelaufen war, dass Geld/Erfolg/Schönheit offensichtlich wirklich nicht zwingend glücklich machen. Heute WEISS ich, dass es so ist.

testsiegerin - 5. Dez, 22:26

nun ist es ja nicht so, dass bei sogenannten "erfolglosen" menschen alles in butter ist.

ich glaub halt, dass da einige werte ziemlich verschoben sind. und ich allein hab nicht die kraft, sie zurechtzurücken, sie bewegen sich kaum, trotz meiner kraft.
ekowa - 7. Dez, 00:03

.. GEMEINSAM könnten wir es schaffen, die Werte wieder zurechtzurücken!

Sehr gut gewählte Worte über uns und die Welt!!!!

testsiegerin - 7. Dez, 21:28

*krempelt schon mal die ärmel hoch*
Jossele - 7. Dez, 18:29

Ja was, Werte?
Was sind Werte, wer macht sie?
Nimm alles weg, Beruf, Familie, Freunde, Geld, das schicke Heim, Auto, Händy, Fernsehen, einfach alles.
Was bleibt ist ein Ich, bestenfalls.
Darin sind eigentlich Werte zu suchen, zu finden. Darauf läßt sich bauen, so man/frau etwas gefunden hat das da ist.
Ansprüche, die da herangetragen werden, verbindlich gemacht werden, Chimären.
Verbindlichkeiten sowie Werte sollten wir uns selber zugestehen.

testsiegerin - 7. Dez, 21:31

Ich glaube nicht, dass die Werte nur im ICH zu finden sind. Ich denke, sie sind vielmehr im DU.

und für mich sind familie und freunde und zeit mit ihnen der wichtigste wert. ja, sogar mein beruf ist ein wichtiger wert, auch wenn es nicht schick ist, dass man gerne arbeitet. ich hab das gefühl, das, was ich beruflich mache, hat meistens sinn. oder oft. oder manchmal. oder wenigstens hin und wieder. und für diese hin und wieders lohnt es sich.
Jossele - 9. Dez, 19:28

Richtigstellung:
In beschriebenem Ich findest du eine Basis.
Ich liebe, Ich finde Entsprechung in Arbeit, Familie, Freunden (Reihung beliebig).
Ich lasse mich ein, nicht ich "sollte".
Keineswegs wollte ich der Egomanie Raum bieten.

Erst wenn XY selbst gefunden hat, also bar jeglicher Fremdbestimmung, kann er/sie auf Anderes eingehen, unverfälscht.

Natürlich finde ich mich im Du, aber eigentlich nur wenn ich Etwas (Mich) einzubringen habe.

Ein Etwas, Du, Beruf etc. kann nicht als Alibi für versäumtes Sein herhalten.
Ich bin z.B. (nicht ich jetzt) Pharmaangestellter, Familienvater, Eehgatte, Minigolfvorstandsvorsitzender.
Das ist, meiner Meinung nach, genau nichts.

Ich bin XY, ich liebe meine Frau, meine Kinder, habe diese und jene Interessen, habe Freunde, und Innen, das wär der Punkt.

"Haben oder Sein", Erich Fromm hätt´ das 1976 schon hinlänglich eörtert, Wer oder Was bin ich,das tät ich ergänzend hinzufügen.

Na eh klar findest du dich im Du, fast ausschließlich dort, weil wer spiegelt dich integriert sonst wieder?

Wir tun, wir erfüllen private und berufliche Erwartungen, was ja an sich nichts Verwerfliches ist. Tun wir das weil wir es sind die das wollen, oder tun wir das weil "man" das von uns erwartet?
chrissie (Gast) - 8. Dez, 02:55

gut genug
für meine welt
die eine ist
unter vielen
in der einen
reinen


ich grüsse dich und freue mich immer mal wieder an deiner seite.

testsiegerin - 8. Dez, 09:10

wie wäre es, wenn unsere welten sich wieder mal kreuzten?

schön wäre das.

Weise Worte, wahr

"Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist küssen mit dem Kopf." Aus Gut gegen Nordwind - Daniel Glattauer

Selbstgeschrieben


Barbara A. Fallnbügl (mein Mädchenname) Monika Pellkofer- Grießhammer
Jakob und der gewisse Herr Stinki


Barbara A. Lehner (Text) Eleonore Petzel (Musik)
Von Herzen und Seelen - CD

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