Kur-Sonne
„Na? Endlich einen Kurschatten gefunden?“ simst mir meine beste Freundin nach zwei Tagen Aufenthalt hier.
„Gott sei Dank nein“, schreibe ich zurück. „Nur ein paar Kursonnen und -sonninnen.“
Ich will nämlich keine Schatten, ich brauche Sonne.
Und während die mir ins Gesicht scheint, überlege ich, warum KÜPS (KurÜberbrückungsPartner) gemeinhin als Schatten bezeichnet werden, wo doch ihr Hauptzweck darin besteht, unser Leben zu erheitern, zu erwärmen und zu verzaubern?
„Wenn du schaust in Sonne“, spendet Sonnenschein Angie, die slovakische Physiotherapeutin Trost und Rat, „das Schatten liegt immer hinter dir.“
Im Gegensatz dazu liegen Kurschatten manchmal auch auf dir. Wenn das Kreuz mitspielt. Deshalb sind wir ja hier. Kur – la cura – Fürsorge, Behandlung, Heilung. So werde meine Seele gesund. Und Rücken und Knie.
3 Wochen Körper- und Seelenheil.
Nicht müssen, nur dürfen. Nichts leisten müssen, nicht funktionieren müssen, nicht mit dem Rad die Postalm bezwingen müssen, auch wenn das die anderen tun. Das Glück liegt im Sein, nicht im Tun. Nicht im Scheinen. Nicht im Haben.... Obwohl... der neue Rock... aber das ist eine andere Geschichte.
3 Wochen lang stülpt das Leben eine Glasglocke über mich und lässt nichts Unangenehmes durch. Der Bescheid vom Finanzamt, die undichte Zylinderkopfdichtung, der nicht minder undichte, unfähige Kollege, die Probleme der Kinder, ... sie alle schauen mit Dackelblick durch das Glas und klopfen an die Scheibe. Alle haben ein Schild um dem Hals, auf dem steht: Wir müssen draußen bleiben.
3 Wochen lang nur mit Bällen jonglieren anstatt mit Ehemann und den beiden Geliebten (hach, ich liebe es, wenn jetzt die Köpfe rattern, ob der Text autobiografisch ist oder unter dichterische Freiheit fällt). Im Moorbad schweben anstatt in Sorgen zu ersticken. Von Sabines Händen und den Düsen des Aquajets massiert anstatt vom Leben gerüttelt werden. Auf dem See schaukeln und die letzten Sonnenstrahlen erhaschen, bevor der Herbst in den Farbtopf langt und die Blätter bunt und die Seele grau bemalt.
Einfach nur Sein. Was gar nicht so einfach ist, wenn man nicht so einfach ist. Glücklich sein, sattt, bewegt und geheilt.
Und wichtige Erkenntnisse gewinnen. Zum Beispiel die, dass ungeschminkt und im Bademantel keiner so richtig gut aussieht.
„Gott sei Dank nein“, schreibe ich zurück. „Nur ein paar Kursonnen und -sonninnen.“
Ich will nämlich keine Schatten, ich brauche Sonne.
Und während die mir ins Gesicht scheint, überlege ich, warum KÜPS (KurÜberbrückungsPartner) gemeinhin als Schatten bezeichnet werden, wo doch ihr Hauptzweck darin besteht, unser Leben zu erheitern, zu erwärmen und zu verzaubern?
„Wenn du schaust in Sonne“, spendet Sonnenschein Angie, die slovakische Physiotherapeutin Trost und Rat, „das Schatten liegt immer hinter dir.“
Im Gegensatz dazu liegen Kurschatten manchmal auch auf dir. Wenn das Kreuz mitspielt. Deshalb sind wir ja hier. Kur – la cura – Fürsorge, Behandlung, Heilung. So werde meine Seele gesund. Und Rücken und Knie.
3 Wochen Körper- und Seelenheil.
Nicht müssen, nur dürfen. Nichts leisten müssen, nicht funktionieren müssen, nicht mit dem Rad die Postalm bezwingen müssen, auch wenn das die anderen tun. Das Glück liegt im Sein, nicht im Tun. Nicht im Scheinen. Nicht im Haben.... Obwohl... der neue Rock... aber das ist eine andere Geschichte.
3 Wochen lang stülpt das Leben eine Glasglocke über mich und lässt nichts Unangenehmes durch. Der Bescheid vom Finanzamt, die undichte Zylinderkopfdichtung, der nicht minder undichte, unfähige Kollege, die Probleme der Kinder, ... sie alle schauen mit Dackelblick durch das Glas und klopfen an die Scheibe. Alle haben ein Schild um dem Hals, auf dem steht: Wir müssen draußen bleiben.
3 Wochen lang nur mit Bällen jonglieren anstatt mit Ehemann und den beiden Geliebten (hach, ich liebe es, wenn jetzt die Köpfe rattern, ob der Text autobiografisch ist oder unter dichterische Freiheit fällt). Im Moorbad schweben anstatt in Sorgen zu ersticken. Von Sabines Händen und den Düsen des Aquajets massiert anstatt vom Leben gerüttelt werden. Auf dem See schaukeln und die letzten Sonnenstrahlen erhaschen, bevor der Herbst in den Farbtopf langt und die Blätter bunt und die Seele grau bemalt.
Einfach nur Sein. Was gar nicht so einfach ist, wenn man nicht so einfach ist. Glücklich sein, sattt, bewegt und geheilt.
Und wichtige Erkenntnisse gewinnen. Zum Beispiel die, dass ungeschminkt und im Bademantel keiner so richtig gut aussieht.
testsiegerin - 17. Sep, 10:20
alles liebe dir
gerda