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Sonntag, 13. April 2008

Frühlingsklopfen

Gestern hat der Frühling an meine Tür geklopft.
„Willst du mich wieder nur täuschen?“, frage ich, denn vor ein paar Wochen war er schon mal hier, und ich dachte damals, in seinem Rucksack wären Frühlingsgefühle und Schmetterlinge. Als er aber die Bänder gelöst hat, kam der Winter herausgekrochen, mit matschigen Schneeflocken und einem Strauß aus Eisblumen.
„Diesmal meine ich es ernst“, strahlt der Frühling mich an und schwört. Ich aber bin misstrauisch. Wer weiß, ob er nicht hinter seinem Rücken die Finger gekreuzt hat.
„Dann zeig mir deine Geschenke.“
Der Frühling reicht mir Pflanzen, Apfelminze und Lungenkraut, Pfingstrosen und Lilien, Primeln und Orangensalbei.
Er hat sie geteilt, erzählt er, für mich. Weil es mit den Pflanzen so ist wie mit der Freundschaft. Indem man sie teilt, vermehren sie sich.
Noch immer traue ich dem Frieden und dem Frühling nicht. Wer sagt mir, dass die Triebe überleben? Was wenn sie erfrieren? Verwelken? Verdorren? Ertrinken? Oder sonst einen schrecklichen Tod sterben?
Der Frühling reicht mir eine Garantieerklärung. „Dann bekommst du neue“, sagt er und erst jetzt sehe ich, dass der Frühling das Gesicht meiner Freundin hat, deren Frühling längst vorbei ist. Dann teilt er mit mir Sekt und Gedanken, und ich mit ihm Wein und Krautfleckerl.
Der Frühling und der Alkohol machen mich gesprächig und philosophisch. Über das Leben philosophieren wir, und wie wir Emma erklären können, was denn diese besonders im Frühling besungene Liebe wirklich ist. Riecht sie nach Maiglöckchen, nach Sonnentagen und Seifenblasen oder schmeckt sie nach aufgewärmtem Erdäpfelgulasch am Mittwoch. Der Frühling – obwohl er nicht mehr ganz jung ist und jede Menge Erfahrungen in Herz und Bauch hat – weiß es auch nicht. Das tröstet mich.
„Warum wird eigentlich der Sekt nicht mehr, wenn man ihn teilt?“, frage ich ihn, als ich die letzten Tropfen aus der Flasche presse.
„Weil der Hofer sonst nichts an uns verdienen würde.“
Muss der Frühling immer so unromantisch und pragmatisch sein?

Sonntag, 6. April 2008

Mein 1968

Das Jahr 1968 feiert gerade seinen 40. Geburtstag. Sehr heftig feiert es und in den Zeitungen entkommt man seiner Party nicht.
Anlass für mich, meine Erinnerung in die Vergangenheit reisen zu lassen und mein ganz persönliches 1968 Revue passieren zu lassen.

Es war ein Jahr der Revolution fü rmich, denn das, was man gemeinhin „Ernst des Lebens“ nannte, begann. Die Schule. Ich war erst fünf, aber ich brannte darauf, endlich lesen, rechnen und schreiben zu lernen. Fürs Brav- und Tüchtigsein gab es Sternderl, und ich tat so ziemlich alles für ein Sternderl, sogar extra Zierzeilen unter die Hausaufgabe malen.
Ein bisschen überschattet wurden die Sternderl von den schwarzen Punkten, die man fürs Frech- und Schlampigsein bekam. Schwarze Pädagogik halt.
Es war eine Zeit des Aufbruchs. Mein Bruder und ich brachen in der Früh in die Schule auf, mein Papa in die Gummifabrik und meine Mama mit meiner kleinen Schwester in den Konsum.

1968 war auch in anderer Hinsicht ein revolutionäres Jahr für mich, denn ich war zum ersten Mal verliebt. Hätte ich damals gewusst, welche emotionalen Achterbahnfahrten ich mir damit einhandle, vielleicht hätte ich verhindern können, dass ich auch für den Rest des Lebens in irgendwen oder irgendetwas verliebt sein sollte. Wahrscheinlich hätte ich es trotzdem nicht verhindert.

Meine erste große Liebe hieß Waltraud und war meine Lehrerin. Manchmal durfte ich ihr die Hefte nach Hause tragen. Meine zweite große Liebe hieß Dieter, war blond und ich trug ihm die Schultasche. Zum Glück wohnte er direkt gegenüber der Schule. Für ihn schrieb ich mein erstes Gedicht. Der Beginn einer wunderbaren Karriere.

Fernseher hatten wir noch keinen, der kam erst ein Jahr später und das erste, was ich darin sah, war der Start von Apollo 14.
Ich hab zwar in der Schule viele neue Wörter gelernt, doch ich kannte weder The Who noch das Wort Flower Power. Flower Power hatte mit dem geblümten Kleid meiner Mama in etwa so viel zu tun wie Jimi Hendrix mit Caterina Valente.
Eine Straßenschlacht gab es bei uns nur, wenn sich zwei Autos auf der Bundesstraße ineinander verkeilten. Öffentliches Gruppenkuscheln vor der Semperit war unvorstellbar. Die Droge unserer Eltern war der Alkohol, unsere Drogen hießen Tutti frutti und Bensdorp. Einen Schilling kostete so eine Tafel Schokolade. Die Schleifen der Schokoriegel sammelten wir, denn für gefühlte tausend Schleifen gab es eine Packung Bensdorp gratis.

Auch von Love and Peace war weit und breit nichts zu erkennen. Wenn wir Kinder stritten oder rauften, wurden wir – ohne vorherige Gerichtsverhandlung, wer der/die Schuldige war – alle der Reihe nach übers Knie gelegt. Danach mussten wir am Fenster knien, bis wir uns entschuldigten. Ich kniete oft sehr lang, weil ich fand, dass man sich nicht für etwas, woran man nicht schuld war, entschuldigen konnte.

Das richtige 1968, also das mit den Rolling Stones, mit Afrolook und Räucherstäbchen und Tigerbalsam, das hat sich bei uns auf dem Land um etwa zehn Jahre verspätet. Es konnte ja auch nicht überall gleichzeitig sein.

Wie war euer ganz persönliches 1968?

Mittwoch, 26. März 2008

Meine Nacht mit dem großen Vorsitzenden

Heute Nacht habe ich mit Alfred Gusenbauer verbracht.

Wir trafen uns vor dem Parlament. „Hast du Lust, mit mir essen zu gehen?"
Oh ja, warum nicht? Wann hat man schon die Gelegenheit, mit seinem Parteivorsitzenden und Bundeskanzler unter vier Augen zu sprechen?
„Ich kenn ein kleines Wirtshaus im Prater“, schlage ich vor. Das ist Alfred aber zu weit. "Hier im Keller ist das Taj Mahal", sagt er.

Wir gehen die Stufen hinunter, er vor mir, wie es sich gehört. Er stolpert und als er die Tür öffnen will, sind die Stiegen im Weg. „Falscher Eingang“, tönt es aus der Küche.
„Das passiert mir immer“, grinst Alfred und ich verkneife mir ein „Wenigstens bist du nicht umgefallen.“ Wahrscheinlich findet er das nicht mehr lustig.
Ich bin – und das kommt selten vor – gar nicht hungrig. Ich habe nämlich im Büro einen Linseneintopf mit Lauch und Tomaten gekocht. Zwei Euro fünfzig, pro Person. Aber weil es unhöflich wäre, Alfred beim Essen zuzuschauen, bestelle ich Erdbeercreme mit Weißbrot.
Er ist schon hungrig, er entscheidet sich für Lammcurry in Mandelsoße.
„Was hältst du eigentlich von mir?“, fragt er mit vollem Mund.
Kurz halte ich inne und denke daran, wie gekränkt mein Geschäftsführer letztens war, als ich ihm gesagt habe, was ich von seinen Visionen halte. Dass sie keine Bilder bei mir auslösen, dass sie fantasie- und lustlos und abgehoben sind. Aber Alfred Gusenbauer ist nicht mein Chef, er kann mich nicht kündigen, sondern höchstens aus der SPÖ ausschließen. Das wird er nicht tun, bei den wenigen Mitgliedern, die der Partei noch geblieben sind.
Er neigt seinen Kopf zur Seite und lächelt mich lieb an. Puh. Wie soll ich so Kritik üben? Trotzdem. Jetzt oder nie. „Meine 83jährige Tante findet noch immer, dass du ein gescheiter Mann bist. Aber sie findet auch...“, ich stammle, „... sie findet, dir fehlt das Charisma.“ So, jetzt ist es heraußen.
„Und du?“, fragt Alfred, „was findest du?“ Er spielt mit meinem Haar.
„Ich finde, meine 83-jährige Tante hat recht. Du musst dich mehr durchsetzen, gegenüber diesem schwarzen Gsindel.“ (Das mit dem schwarzen Gsindel ist auch von meiner Tante, nicht von mir.)
Alfred seufzt. „Ach, wenn das nur so einfach wäre.“
„Und weißt du“, fahre ich fort, „mir ist es wurscht, mit welchem Flieger du fliegst und ob du mit Joghurtbechern oder mit einem I-Phone telefonierst, aber Upgraden und teure Rotweine trinken kommt nicht gut bei den Westenthalern dieser Welt. Und davon gibt es reichlich.“
Er schenkt sich indischen Wein nach. „Ich muss jetzt gehen“, sagt er, „die Eva wartet schon. Danke für alles.“

Ich schaue auf die Uhr. Mein letzter Bus ist längst weg. Zum Glück hat das Taj Mahal Hotelzimmer, mit wunderschönen Duschen. Ich dusche lange.

Als ich das Haus heute morgen verlassen will, hält eine dicke, indische Frau mich zurück. Sie müssen noch bezahlen“, sagt sie, „das Essen, die Getränke und das Zimmer. Sie haben lange geduscht, nicht wahr? Zweihundertsechzig Euro, bitte.“
Ich schlucke. „Hat Alfred denn nicht...?“
Sie schüttelt den Kopf. "Er bezahlt nie."
Ich öffne meine Geldbörse, obwohl ich genau weiß, dass sich darin keine zweihundertsechzig Euro versteckt haben. „Brauchen Sie vielleicht eine Küchenhilfe?, frage ich leise. „Ich kann Linseneintopf kochen. Mit Lauch und Tomaten.“

Montag, 24. März 2008

Gretchenfrage

Wie ich es mit der Religion halte, hat la mamma andernorts gefragt. und weil meine Gedanken- und Erinnerungskette zu lang für einen Kommentar ist, fädle ich hier selbst. Ein paar bunt schillernde Glaskugeln fädle ich, ein paar echte Flussperlen und viele Glieder eines Rosenkranzes.

Das erste Mal den Eindruck, dass da etwas nicht stimmt, den hatte ich, als ich mich eines Sonntagsmorgens in der Kirche in den Betrachtungen des Kristallleuchters verlor und dafür nicht nur von meiner Oma, sondern auch von vielen anderen alten Kirchgängern ausgeschimpft wurde. Was ist schlimm daran, während der Messe nicht geradeaus auf den Pfarrer sondern hinaufzuschauen, dort wo angeblich Gott wohnt?

Später dann war ich bei den sozialistischen Kinderfreunden und bei der KAJ, der Katholischen Arbeiterjugend. Bei den Kinderfreunden war es lustig, bei der KAJ haben wir hauptsächlich gebastelt. Aber ein Highlight war die jährliche Ferienwoche in der Steiermark. Der Herr Kaplan war intelligent, jung und attraktiv, die Diskussionen waren spannend und die Mutprobe in der Gruselnacht aufregend. Tagsüber lagen die älteren Mädels neben dem Kaplan barbusig in der Sonne. (Ich war damals leider noch bar jeglichen Busens)
Der Kaplan wurde versetzt, und das, obwohl er es mit der christlichen Gemeinschaft sehr ernst nahm. Wieder dachte ich mir, dass da etwas nicht stimmt.

Ich war jung, ich war ahnungslos und ich war ein Mädchen vom Land, das wegen des Studiums in die große Stadt ging. Weil die beste Freundin in einem Studentinnenheim des Opus Dei wohnte, zog ich auch dort ein. Tagsüber studierte ich Russisch und das Leben und fickte mit jungen Männern in Che-Shirts, abends betete ich gemeinsam mit Jusstudentinnen aus gutem Hause dornenreiche Rosenkränze. Eines Tages lag ein Büchlein auf meinem Bett: „Denn heilig ist euer Leib.“ Mein Leib war mir immer heilig, da musste mich niemand bekehren.
Nach einem knappen Jahr schmiss man mich aus der Kalmann-Villa.

Noch immer las ich „Die Wende“, eine katholische Jugendzeitschrift und wartete auf eine ebensolche. Sie kam nicht. Ich ging in die Mensa der Katholischen Hochschulgemeinde (das Essen dort war gut und billig und die Mensa viel gemütlicher als diese riesige im Universitätsgebäude) ich diskutierte mit angehenden Theologen.
Sie alle wollten mich immer nur missionieren, zu meinem Besten. Sie sind überzeugt davon, dass ich auf dem falschen Weg bin und den richtigen erst finden werde. Sie würden mir gerne dabei helfen. Ich aber bin allergisch aufs Geholfenwerden, ohne dass ich um Hilfe bitte.

Ich habe keine Probleme mit Esoterikern, Veganern und Katholen, sie sollen ihr Ding leben, sie sollen wahlweise Feng-Shui-Kristalle, ihren Vollwerthirsebrei oder einen halbnackten, toten Mann am Kreuz anbeten, das ist wirklich ihre Sache. Aber sie sollen bitte nicht die Nase rümpfen, wenn mein Sofa in der faschen Ecke steht, ich ein Lammkotelett mit Rosmarin und Speckbohnen esse und leise darüber schmunzle, dass sie allen Ernstes glauben, Gottes Leib käme in Gestalt von geschmacksneutralen Oblaten daher.

Trotz allem verfolgte ich alles, was in der katholischen Kirche passierte, mit großem Interesse. Die Plattform „Wir sind Kirche“, die Gleichberechtigung und Mitbestimmung forderte, wurde von den Mächtigen niedergeprügelt und gab auf. Zumindest hört man heute kaum noch von denen.

Das – und ganz sicher nicht der Kirchenbeitrag war der Grund, weshalb ich aus diesem (für mich machtgeilen, verlogenen Haufen) austrat. Lange bevor ich der SPÖ beitrat (auch die ist manchmal ein machtgeiler, verlogener Haufen, aber deren Ideologie ist mir näher).

Meine Kinder sind „arme Heidenkinder“. Wenn man das überhaupt so sagen kann, denn mein Sohn wurde von meiner Oma heimlich mit Wasser aus Lourdes notgetauft.

Als ich Jahre später mit meinen Kindern in der Kirche war, damit sie so ein exotisches Bauwerk auch einmal von innen sehen, und weil man nur ablehnen kann, was man auch kennt, fanden sie das schön und sind zwischen den Bankreihen hin- und hergelaufen und haben sich sogar hingekniet. Sofort zischte ein mehrstimmiges „Pschschscht“ durch das Gotteshaus, das man mit „Schleichts euch“ übersetzen hätten können.
Lasset die Kinder zu mir kommen, hat Jesus angeblich gesagt, von grantiggiftigalten Weibern war glaub ich nicht die Rede.

Meiner Tochter wird in der Kirche immer schlecht, vom intensiven Weihrauchgeruch. Ich glaube, es liegt nicht nur an der minderen Qualität des Weihrauchs. „Dass es diesen Jesus mal gab, das kann schon sein“, sagte sie gestern, „aber das mit der Auferstehung haben sie sich nur ausgedacht, weil sie sich nicht damit abfinden konnten, dass der Kerl tot ist.“

Samstag, 22. März 2008

Karikaturen

Das Haus verlässt sie nur
mit Kopftuch
und der Erlaubnis
des Herrn

Ihr eigenes Leben
dem seinen geopfert
Das war schon immer so
im bäuerlichen Weinviertel

Der einst stolze Brautschleier
(heute ein Grauschleier)
legt sich über Blick
und Zukunft

Immer zu Halbmond
hat sie es mit dem Kreuz

Nur manchmal
(nach dem wöchentlichen Bad)
trägt sie Turban
und redet Tacheles mit ihm

Ich glaube, sagt sie
ich glaube, ich kann nicht mehr
Nicht so



Er starrt ins Leere
Bauch und Gleichmut
vom Bier
nicht vom Buttertee

Gezeichnet
sind sie beide

Sonntag, 16. März 2008

Ohne Worte

Wenn eine Sängerin keine Stimme hat, singt sie eben einmal nichts.
Wenn ein Maler keine Leinwand hat, malt er kein Gemälde.
Eine Fotografin ohne Kamera macht höchstens Schnappschüsse mit ihren Augen und speichert die Bilder auf der Festplatte ihres Herzens.

Wenn eine Autorin keine Worte hat, kann sie noch immer über ihre Schreibhemmung schreiben. Das macht sie zwar vielleicht ein bissl interessant, interessiert aber in Wirklichkeit keine Sau, genauso wie es keine Sau interessiert, wenn Politiker keine Lust auf Zusammenarbeit haben, die Sekretärin eine Sehnenscheidenenzündung und die Prostituierte eine ohne Sehnen hat.

Deshalb hier und heute kein Wort über Schreibhemmungen. Keine Sorge (flüstere ich mir selbst zu), in zwei Wochen verlernt man das Schreiben nicht. Ich bin einfach faul, beruflich überlastet, lustlos und ich habe den Winter satt.

P.S. Lieber Anonymer Mitleser. Ist Ihnen aufgefallen, dass ich in dem Beitrag kein Wort über meine finanzielle Situation verloren habe? Dafür könnten Sie mich aber jetzt schon ein bissl loben, finde ich.

Samstag, 8. März 2008

Brot und Rosen

Ich weiß, stand schon voriges Jahr hier. Aber weil sich leider an der Tatsache, dass z.b. Marie immer noch weniger Marie kriegt als Max im letzten Jahr nichts geändert hat, weil Marie noch immer nicht die gleichen Karrierechancen hat wie Max, weil Marie keinen Unterhaltsvorschuss für Mariechen kriegt, weil "zeugungsfähig" nicht gleich "zahlungsfähig" bedeutet, aus all diesen und tausend zusätzlichen Gründen steht das Gedicht auch in diesem Jahr wieder hier.
Allen Frauen einen kämpferischen, selbstbewussten, sonnigen Frauentag.
Allen Männern sei an dieser Stelle noch einmal gesagt: Wir kämpfen nicht gegen euch. Sondern viel lieber Seite an Seite mit euch. Für Gleichberechtigung, Chancengleichheit und ein gerechteres Leben.


Wir kaufen selbst uns Brot und Rosen
und alles, was uns sonst gefällt
In Kleidern, Stöckelschuhen, Hosen
kämpfen wir für Frauenrechte auf der Welt
Wir tragen Stolz und Schminke im Gesicht
Bist du ein Weib, brauchst du die Peitsche nicht

Locker bleiben und nicht locker lassen
Geduldig war’n wir lang genug, damit ist Schluss
Keine Angst, wir werden lieben und nicht hassen
Uns selbst, das Leben, einen sanften Kuss
Weil nicht ans Kinn, sondern ins Herz die Liebe trifft
Gehst du zum Mann, benutz den Lippenstift

Ach ja, beschimpft uns doch als Kampfemanzen
vergreift euch wieder mal im Ton
Nennt unsre Freundinnen vom Land nur Pomeranzen
und überschüttet uns mit Hohn
Heut Nacht fasst euren Zauberstab alleine an
Geh ich mit Frauen aus, ist selbst der Mann

Wir können Abseits nicht nur schreien, sondern auch erklären
Und wissen um der Viererkette schlichten Glanz
Die Kinder werden weiter wir gebären
sie wickeln kann man aber auch mit Schwanz
Und eines Tages, wagt den kühnen Schritt:
Geht ihr zum Fußballmatch, nehmt Frau und Kinder mit

Mit Abfangjägern kämpft ihr gegen Klimawandel
Verändert Gene statt Hybridmotoren
Bereichert euch mit Aktien- und mit Frauenhandel
Und werdet dafür in der Hölle schmoren
Doch Kopf hoch, Mann, wir zeigen dir, wie’s geht
Gehst du zum Weib, benutz das Hörgerät

Samstag, 1. März 2008

Tauchstation

Lass dich ruhig hinabziehen, sagst du, die geübte Taucherin, und hilfst mir den Bleigürtel umzuschnallen. Wenn du unten auf dem Meeresgrund angekommen bist, genieße für einen kurzen Augenblick den Boden unter deinen Füßen. Dann stoß dich ab und komm wieder rauf.
Hier, nimm die Sauerstoffflasche. Sie ist gefüllt mit Geschichten. Geschichten, die ich dir anstelle von schlechten Ratschlägen mit in den Abgrund gebe. Es sind Geschichten über meine Tauchgänge. Glaub mir, lächelst du, ich bin in den Weltmeeren nicht nur in berauschenden Korallenriffen geschnorchelt. Ich glaube dir aufs Wort. Tauchen lernt man nämlich nicht in der Badewanne mit einem Glas Wein und einem Teller Spaghetti.
Die Geschichten handeln vom Tauchen, vor allem aber vom Auftauchen. Darüber, wie du jedesmal ein wenig von der Tiefe mit an die Oberfläche nimmst. Und jedes Mal ein bisschen Oberflächlichkeit und Leichtigkeit in die Schwere. Da wie dort wird dich durch die Übung immer mehr Gelassenheit umgeben.
Lachen hab ich dir auch eingepackt, denn erstens sieht deine Tränen da unten ohnehin keiner und zweitens kannst du sie im Salzwasser nicht einmal schmecken.

Nein. Ich kann dich nicht begleiten, sagst du. Ich will auch gar nicht, denn ich sitze lieber hier am Ufer, auf den warmen Steinen, mit einem guten Buch. Aber ich werde auf dich warten. Besser du kommst, bevor ich die Flasche Tequila allein ausgetrunken habe.

Weise Worte, wahr

"Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist küssen mit dem Kopf." Aus Gut gegen Nordwind - Daniel Glattauer

Selbstgeschrieben


Barbara A. Fallnbügl (mein Mädchenname) Monika Pellkofer- Grießhammer
Jakob und der gewisse Herr Stinki


Barbara A. Lehner (Text) Eleonore Petzel (Musik)
Von Herzen und Seelen - CD

Neu

Wie geht es unserer Testsiegerin?
Wie geht es unserer Testsiegerin?
Lo - 5. Feb, 17:25
Vielen Dank! Du findest...
Vielen Dank! Du findest mehr von mir auf facebook ;-)
testsiegerin - 30. Jan, 10:40
Kurschatten ' echt keinen...
auch wenn diese deine Kur schon im Juni...xx? war,...
kontor111 - 29. Jan, 09:13
zum entspannen...Angel...meint
wenn ich das nächste Mal im Bett liege, mich verzweifelt...
kontor111 - 29. Jan, 08:44
"Pinguin"
"Pinguin"
bonanzaMARGOT - 11. Mär, 11:11
Sleepless im Weinviertel
Ich liege im Bett. Ich bin müde. Ich lese. Eine Romanbiografie...
testsiegerin - 13. Jan, 11:30
... ich könnte mal wieder...
... ich könnte mal wieder eine brasko-geschichte schreiben.
bonanzaMARGOT - 8. Jan, 07:05
OHHH!
OHHH! Hier scheint bei Twoday etwas nicht zu stimmen. Hoffentlich...
Lo - 7. Jan, 13:36

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